ZDF-Kulturmagazin "aspekte" am 20. Oktober 2006: Eklatante Löcher in Deutschlands Jugendschutz: Innenminister kritisieren die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)
Mainz (ots)
Mit Motorsägen, Baseballschlägern, Schaufeln und Pistolen gegen Passanten, Rentner und Polizisten zu kämpfen: Das Computerspiel GTA San Andreas, dass weltweit mehr als zehn Millionen mal verkauft wurde, macht es möglich. In Deutschland ist das exzessive Gewaltspiel ab 16 Jahren frei erhältlich, dass heißt, die "Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle" hält es für Jugendliche für geeignet. Politiker wie Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) halten diese Altersfreigabe für "skandalös". Im ZDF- Magazin "aspekte" (Sendung am Freitag, 20. Oktober 2006, 23.15 Uhr) kritisiert er: "Wenn Killerspiele freigegeben werden, wo es brutalste Szenen gibt, sogar noch ein Gütesiegel kriegen, freigegeben ab 16, dann ist völlig klar, dass da etwas schief läuft." Schünemann spricht sich für eine Umstrukturierung des Jugendschutzes aus: "Das gehört auf jeden Fall in staatliche Hände, das muss von den Jugendministern in Zukunft anders organisiert werden, die USK kann das in Zukunft sicherlich nicht machen."
Sein Amtskollege Holger Hövelmann (SPD) aus Sachsen-Anhalt kritisiert: "Es ist schon erschreckend, dass die Selbstkontrollmechanismen in diesem Umfang, wie wir uns das alle wünschen, nicht funktionieren."
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