Im Untergrund der Emscher: ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" über den Wandel der Ruhrgebiets-Kloake zum sauberen Fluss
Mainz (ots)
Die Emscher war hundert Jahre lang das Auffangbecken für die Abwasser des Ruhrgebiets. Mittlerweile haben sich Forscher, Ingenieure und Techniker daran gemacht, die größte Kloake Deutschlands wieder in einen sauberen Fluss zu verwandeln. Das ZDF- Magazin "Abenteuer Wissen" mit Moderator Karsten Schwanke berichtet am Mittwoch, 1. November 2006, 22.15 Uhr, über den "Einsatz im Untergrund: Von Ratten, Rohren und Robotern".
Die Renaturierung der Emscher ist ein Mammutprojekt mit einem Gesamtvolumen von 4,4 Milliarden Euro und auf eine Dauer von rund 30 Jahren angelegt. "Abenteuer Wissen" ist dabei, wenn der überdimensionale Bohrkopf sich in den Untergrund frisst, Teilstücke des Kanalsystems mit neuen Robotern gereinigt werden und Biologen das Großprojekt vor einer Rattenplage bewahren wollen.
Alle Abschnitte dieses Großprojektes stellen neuartige Herausforderungen dar, die eigene Forschung und Entwicklung erfordern und bei deren Bewältigung neueste Technologien zum Einsatz kommen: Die Herstellung der Kanalrohre mit einem Durchmesser von bis zu 2,8 Metern, der Vortrieb der Kanalschächte und die zentimetergenaue Verlegung der Rohre bis zu 40 Meter unter der Erde verlangen von den Mitarbeitern fundiertes Spezialwissen.
Gleichzeitig tüfteln Forscher an einer Aufgabe, ohne deren Lösung der Kanal nicht funktionieren kann: Wo der Mensch nicht hinkommt, braucht man für Arbeiten künftig Roboter, die Giften und Explosionsgefahren trotzen. Im Fraunhofer Institut in Magdeburg werden drei neue Robotertypen für die Inspektion, die Reinigung und die Schadensvermessung im Kanal entwickelt. Im Einsatzgebiet wird zum Beispiel der drei bis vier Meter lange Reinigungsroboter auf Rädern durch den Kanal fahren und mit Hochdruck die Wände reinigen, auch harte Ablagerungen muss er beseitigen. Schafft er das nicht, droht langfristig ein Verstopfen der Rohre. Das ganze Kanal-Projekt kann nur funktionieren, wenn diese Roboter am Ende ihre Aufgabe erfüllen.
In letzter Zeit stoßen die Rattenjäger in den Kanälen des nördlichen Ruhrgebiets immer häufiger auf ein ganz anderes Problem: Die dort lebenden Ratten werden resistent gegen Gifte, mit denen sie bisher bekämpft werden konnten. Eine neue Herausforderung für Schädlingsbekämpfer und Wissenschaftler, denn jetzt kommen Mittel zum Einsatz, auf die bisher verzichtet wurde.
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