"Operationsgebiet östliches Mittelmeer"
"drehscheibe Deutschland" berichtet über den Alltag von deutschen Marinesoldaten
Mainz (ots)
Das ZDF-Magazin "drehscheibe Deutschland" präsentiert im Rahmen der Sendungen vom 6. bis 9. März 2007, täglich ab 12.15 Uhr, Berichte über deutsche Marinesoldaten im östlichen Mittelmeer.
Über diesen auch "historisch" genannten Einsatz vor der Küste des Libanon wurde viel diskutiert. Seit Mitte Oktober 2006 sind 1.030 deutsche Soldaten mit acht Schiffen vor der Küste im Libanon unterwegs und kontrollieren einen 110 Seemeilen langen und 40 Seemeilen breiten Streifen vor dem Libanon. Der Auftrag: Waffenschmuggel über den Wasserweg an die islamistische Hisbollah- Miliz unterbinden. Insgesamt 18 Schiffe aus sieben Nationen sind dabei. Rund 3.000 Schiffe wurden bisher kontrolliert, auf Waffenschmuggler ist man bisher nicht gestoßen. Für die Marine ein Zeichen, dass "die Abschreckung wirkt".
Für vier Tage konnte Reporter Timm Kröger aus dem ZDF-Landesstudio Schleswig-Holstein mit der Besatzung auf dem Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" leben und sie bei ihrem Einsatz begleiten. Die "Frankfurt" ist das größte und vielseitigste Schiff der Deutschen Marine: knapp 175 Meter lang, bis zu 230 Männer und Frauen Besatzung. Sie ist unterwegs im Auftrag der Vereinten Nationen, im Rahmen der UNIFIL-Mission des ersten maritimen Einsatzes der UN überhaupt. Die Aufgabe der "Frankfurt": als "Warenhaus" des gesamten Verbandes die anderen Schiffe versorgen. Aber die Mannschaft der "Frankfurt" unterstützt die Fregatten und Schnellboote auch in der Suche nach Waffenschmugglern. Wie die Soldaten der anderen Schiffe überwacht auch die Besatzung der "Frankfurt" den Seeraum und fragt verdächtige Schiffe per Funk nach ihrer Ladung ab.
Die "Frankfurt am Main" ist vergleichbar mit einer kleinen Stadt mit Wohnräumen, Sportmöglichkeiten, einem kleinen Supermarkt. Die Mannschaft - ein Abbild der Gesellschaft: Frauen und Männer zwischen Arbeit und Freizeit, Freundschaft und Zuneigung, Streit und Aggression. Über sechs Monate leben sie zusammen auf dem Schiff.
Für Kommandant Fischer und seine Mannschaft ein tückischer Einsatz milde Temperaturen, Sonne, blaues Meer, und doch ist die Gefahr allgegenwärtig. "Asymmetrische Bedrohung" nennen sie das hier. Selbstmordattentäter, Waffenschmuggler, schwimmende Sprengsätze sicher können und sollten sich die Soldaten nie sein.
Auch Obermaat Thomas, der Versorgungssoldat, gehört zur Mannschaft. Er kümmert sich um jedes Taschentuch, das an Bord der Frankfurt kommt; er katalogisiert, erfasst, verstaut. Abends spielt er in seiner Kammer Computer mit seinen Kameraden oder sie stellen sich die Tischtennisplatte in den 150 Meter langen Gang auf dem Lastendeck. Viele wie er haben im Laufe der Monate die Freundin zu Hause verloren, weil der Einsatz so lange dauert.
Der Militärsseelsorger Georg Kaufmann bekommt all die Schwierigkeiten der Mannschaft hautnah mit und versucht zu helfen. Er ist Zuhörer, Vaterfigur, Therapeut, aber auch Mahner: "Sechs Monate sind definitiv zu lang, diese permanente gleiche Routine bedeutet vor allem für die Schnellbootbesatzungen, für die, die richtig harte Sauce abkriegen, eine enorme Belastung."
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