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Berliner Innensenator Ehrhart Körting im "ZDF- Mittagsmagazins": "Abstrakte Gefahr für Deutschland hat sich erhöht"

Mainz (ots)

Nach der Einschätzung des Vorsitzenden der
Innenministerkonferenz, Ehrhart Körting, hat sich die Terror-Gefahr
für Deutschland verschärft: "Durch die Videobotschaft, die wir jetzt
gesehen haben, und durch einige andere Ereignisse, die passiert sind,
haben wir eine Situation, dass wir leider sagen müssen: Die abstrakte
Gefährdung für Deutschland hat sich erhöht", sagte der Berliner
Innensenator am Donnerstag, 15. März 2007, im "ZDF-Mittagsmagazin".
Dementsprechend müssten Polizei, Verfassungsschutz und
Bundesnachrichtendienst alle Maßnahmen ausschöpfen, um präventiv
tätig zu werden. "Gegen Terrorismus hilft man sich nicht primär etwa
durch große Polizeieinsätze, sondern durch Information. Man muss so
früh wie möglich an mögliche terroristische Angriffe herankommen",
forderte Körting. Generell müsse man aber sagen, nach dem 11.
September 2001 habe Deutschland bereits eine Vielzahl von Maßnahmen
ergriffen, um gegen Terrorismus etwas zu unternehmen.
"Das Problem bei solchen Botschaften und bei terroristischen
Aufrufen ist, dass wir nicht wissen, wie das auf einzelne, mögliche
Täter wirkt, die etwas Derartiges als Anregung empfinden und dann
losschlagen", ergänzte Körting. "Wir dürfen uns Terrorismus eben zur
Zeit nicht mehr so vorstellen, dass da eine Spinne ist, die alles
beherrscht und plant. Der Terrorismus hat sich leider
dezentralisiert, es gibt kleine Gruppen, die sich bilden, die durch
solche Botschaften angeregt werden könnten, etwas zu tun. Das ist
die eigentliche Gefahr."
Zu möglichen Zielen für terroristische Angriffe sagte
Körting: "Sicherlich ist vom Symbolgehalt Berlin eher gefährdet als
beispielsweise Garmisch-Partenkirchen. Das ergibt sich daraus, dass
Terroristen natürlich ein Zeichen setzen wollen für ihre Anhänger und
mögliche weitere terroristische Aktivitäten." Aber es habe sich
gezeigt – zum Beispiel in Madrid, London oder auch Beslan –, dass
terroristische Angriffsziele unendlich seien. "Es gibt bestimmte
Dinge, die besonders gefährdet sind, dazu zählen etwa Einrichtungen
der Amerikaner, der Israelis, der Briten oder jüdische Einrichtungen.
Aber theoretisch könnten Terroristen sich jedes Ziel aussuchen." Zum
Beispiel auch Märkte, wie im Irak. Man könne das nicht durch
Schutzmaßnahmen verhindern, indem man etwa Märkte oder Schulen
schütze.
"Wir können wirklich nur präventiv tätig werden, indem wir so früh
wie möglich Hinweise haben, denen wir so früh wie möglich nachgehen.
Man muss aber auch so ehrlich sein und sagen: Eine hundertprozentige
Sicherheit gibt es in einer freiheitlichen Welt nicht", sagte
Körting.

Rückfragen bitte an:

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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