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ZDF-Politbarometer Europa März 2007: Deutsche sehen Europäische Union ambivalent
Dreiviertel empfinden Stolz, Europäer zu sein

Mainz (ots)

Zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen
Verträge am 25. März wurde für das ZDF-Politbarometer eine Reihe von
Fragen zum Thema Europa gestellt.
Dass die Mitgliedschaft in der EU der deutschen Bevölkerung eher
Vorteile bringt, meinen zur Zeit 21 Prozent, dass die Nachteile eher
überwiegen, glauben 28 Prozent und dass sich Vor- und Nachteile eher
die Waage halten, meint eine Mehrheit von 47 Prozent. Diese Werte
unterschieden sich nur geringfügig von denen Ende des letzten
Jahres, fallen aber deutlich besser aus als insbesondere Mitte 2005.
Im August 2005 gingen 36 Prozent von überwiegenden Nachteilen, und
22 Prozent eher von Vorteilen aus, während 38 Prozent eher
ambivalent waren.
Wenn in einigen Jahren die Beschränkungen auf dem Arbeitsmarkt
wegfallen und alle EU-Bürger in allen EU-Mitgliedsstaaten
uneingeschränkt arbeiten dürfen, erwarten 41 Prozent, dass dadurch
in Deutschland die Zahl der Arbeitslosen ansteigen wird, 13 Prozent
gehen eher von einer sinkenden Arbeitslosigkeit aus und 41 Prozent
erwarten, dass sich dadurch keine wesentlichen Änderungen für den
deutschen Arbeitsmarkt ergeben (weiß nicht: 6 Prozent).
Drei von vier Befragten bejahen die Frage, ob sie stolz darauf sind,
Europäer zu sein, 22 Prozent empfinden keinen Stolz (weiß nicht: 4
Prozent). Besonders häufig äußerten die über 60-Jährigen (82
Prozent) und die unter 25-Jährigen (78 Prozent) Stolz, während die
30- bis 50-Jährigen (67 Prozent beziehungsweise 68 Prozent) etwas
zurückhaltender sind.
Wesentlich skeptischer äußern sich die meisten Befragten, wenn es um
eine gemeinsame europäische Kultur geht: So bezweifeln 60 Prozent,
dass es trotz der kulturellen Unterschiede zwischen den europäischen
Ländern so etwas wie eine gemeinsame europäische Kultur gibt. Diese
halten lediglich 37 Prozent für gegeben.
Viele Befragte sehen eine zu große Einflussnahme der EU auf
Entscheidungen in Deutschland. Das jedenfalls sagen 41 Prozent, 12
Prozent würden sich mehr Einfluss durch die EU wünschen und für 36
Prozent ist der momentan richtig (weiß nicht: 12 Prozent).
Gleichzeitig meinen 46 Prozent, dass der europäische
Einigungsprozess zu schnell geht, 10 Prozent geht er zu langsam und
39 Prozent sind mit dem aktuellen Tempo des Einigungsprozesses
einverstanden.
Von den europäischen Ländern sind bei den Deutschen besonders
beliebt: Frankreich (40 Prozent), Italien (36 Prozent), Spanien (30
Prozent), Österreich (24 Prozent) und die Niederlande (17 Prozent).
8 Prozent mögen kein Land besonders. Die Liste der Länder, die die
Deutschen nicht mögen, wird angeführt von Polen (23 Prozent),
Rumänien (11 Prozent), Großbritannien (8 Prozent), Frankreich (7
Prozent) und Bulgarien (7 Prozent). Hier geben 37 Prozent an, dass
es kein europäisches Land gibt, das sie ausdrücklich nicht mögen
(Mehrfachnennungen waren möglich).
Die Umfrageergebnisse fließen in die aktuelle Berichterstattung der
Nachrichten- und Magazinsendungen des ZDF rund um das Europa-
Jubiläum ein und sind unter anderem auch Thema in der Sendung die
"Lange Nacht der Sterne. Baustelle Europa" am Dienstag, 20. März
2007, 0.35 Uhr.
Die Politbarometer-Umfrage wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 13. bis 15. März 2007 bei 1235 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch geführt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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