"ZDF-Mittagsmagazin": Gewerkschaft der Polizei Sachsen-Anhalt weist Vorwurf des Rassismus zurück
Mainz (ots)
Der stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Sachsen-Anhalt, Uwe Petermann, hat den Vorwurf des Rassismus im Zusammenhang mit dem Tod eines Asylbewerbers aus Sierra-Leone zurückgewiesen: "Ich bin mir sicher, dass die Polizei in Sachsen- Anhalt kein Problem mit rassistischem Gedankengut hat", sagte Petermann am Dienstag, 27. März 2007, im "ZDF-Mittagsmagazin" anlässlich des in Dessau beginnenden Prozesses gegen zwei Polizisten. "Sicher sind die Angehörigen der Polizei Spiegelbild der Gesellschaft. Aber ich bin mir auch sicher, dass die Polizeibeamtinnen und -beamten eine sehr gute Schulung genossen haben, um sich von diesen Dingen zu distanzieren", ergänzte er.
Solche und ähnliche Ereignisse wie der Fall des Asylbewerbers, der in seiner Zelle in Dessau verbrannt war, würden zudem intensiv besprochen, betonte Petermann. Die Fälle würden "im Polizeibereich ganz deutlich ausgewertet bzw. die vorhandenen Festlegungen korrigiert oder auch den Kollegen noch mal erläutert, wie sie in solchen Fällen zu handeln haben".
Auf die Frage, warum der Betroffene sich habe anzünden können, erläuterte Petermann: Bei Festgenommenen sei es das übliche Prozedere, sie "so zu untersuchen, dass ihnen alle Gegenstände weggenommen werden, von denen für sie selbst oder für andere eine Gefahr ausgehen". Zudem müssten die Betroffenen von einem Arzt untersucht werden, der die Haftfähigkeit feststelle. "Meine Kollegen stehen in solchen Situationen immer vor der Frage, wie verhältnismäßig es ist, eine Untersuchung oder eine Durchsuchung einer Person durchzuführen", ergänzte Petermann. "Ich kann die Person sich vollständig entkleiden lassen und alle Körperöffnungen untersuchen, was im Regelfall unnötig ist. Oder ich untersuche die Person, so wie ich der Meinung bin, dass es notwendig ist." Unter Umständen könne es also tatsächlich so sein, dass ein Feuerzeug bei einer Untersuchung nicht entdeckt werde.
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