ZDF-Programmhinweis
Mittwoch, 20. Juni 2007, 22.15 Uhr
Abenteuer Wissen
Unsichtbare Gefahr - Spurensuche im Trinkwasser
Mainz (ots)
Mittwoch, 20. Juni 2007, 22.15 Uhr
Abenteuer Wissen Unsichtbare Gefahr - Spurensuche im Trinkwasser
Unser Trinkwasser gehört zu den saubersten und am besten kontrollierten der Welt. Kein Status, auf dem sich die Verantwortlichen ausruhen könnten. Denn die Qualität des Trinkwassers zu garantieren, ist ein immerwährender Wettlauf mit den neuesten Produkten der Chemieindustrie und Pharmaindustrie. "Abenteuer Wissen" geht beunruhigenden Indizien nach und will wissen: Wie sicher ist unser Wasser wirklich, und was wird getan, um mögliche Risiken und Gefahren auszuschließen?
Seuchengefahr im Abwasser: Wenn tödliche Erreger die Kanalisation erreichen Ein Notfall in der Uniklinik Münster macht klar, wie sensibel Abwässer gehandhabt werden müssen: Ein Patient mit Lassa-Fieber wird eingeliefert und sofort isoliert, denn für die anderen Patienten, das Personal und die Bevölkerung besteht akute Ansteckungsgefahr. Die Körperflüssigkeiten des Erkrankten dürfen auf keinen Fall ins Abwasser gelangen - in der Kanalisation könnten Ratten mit den Erregern infiziert werden und eine Epidemie auslösen. Wie kann vermieden werden, dass solche Erreger ins Trinkwasser gelangen? Im Kanalschacht der Uniklinik Mainz finden Forscher ebenfalls Bedenkliches: hohe Konzentrationen von Antibiotika sowie zahllose resistente Keime, die die Kläranlage überleben werden. Neue Forschungsprojekte versprechen Abhilfe.
Notfall im Wasserwerk: Wenn Gift im Wasser entdeckt wird Forscher weisen in Talsperren den hochgradig Krebs erregenden Stoff PFT nach. Auch in der Ruhr, einem Nebenfluss des Rheins, der vier Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgt, wird dieser Stoff entdeckt. Der Verursacher: ein Dünger. Die Krebs erzeugende Chemikalie sickerte über Jahre ins Grundwasser. Verunreinigungen wie diese stellen die Wasserwerker vor große Herausforderungen. Die Brunnen müssen ständig kontrolliert und notfalls vorübergehend geschlossen werden, manchmal für Monate. Moderne Verfahren und Techniken sollen den Wissenschaftlern helfen, die Krebs erregenden Stoffe mit neu entwickelten Methoden aus dem Wasser zu entfernen.
Wasserversorgung im Notfall: Wenn die Pegelstände der großen Flüsse sinken In und um Berlin sinkt der Grundwasserspiegel. Nicht zuletzt wegen der Grundwasserabsenkungen durch unverfüllte Löcher des Braunkohletagebaus in der Lausitz. Diese riesigen Wunden im Erdreich müssen mit Wasser verfüllt werden. Das dauert Jahre.
Und das Wasser soll aus der Elbe kommen. Doch die Niederschläge werden in den Sommermonaten in diesem Jahrhundert Experten zufolge um ein knappes Drittel abnehmen - mit Folgen für die Wasserversorgung. Einen Teil des Trinkwassers gewinnen Städte, wie z.B. Dresden aus dem so genannten Uferfiltrat. Dabei handelt es sich um Wasser, das sich in flussnahen Brunnen sammelt. Doch wenn der Pegelstand fällt, funktioniert das nicht mehr, dann sickert zu wenig Wasser in die Brunnen. Seit mehr als zwei Jahren beobachten und protokollieren Wissenschaftler die bedrohlichen Veränderungen im Wasserhaushalt der Elbe. Immerhin versorgt sie 18 Millionen Menschen mit Trink- und Brauchwasser. Erste Ergebnisse liegen bereits vor: Wasserverfügbarkeit und Wasserqualität schwanken erheblich. Lange Dürren lassen den Wasserstand rapide sinken. Professor Wolfgang Cramer aus Potsdam verfolgt voller Sorge die einzelnen Stationen der problematischen Entwicklung und blickt mit errechneten Daten in die Zukunft. Er entwirft Simulationsstudien, die deutlich machen, wo dringender Handlungsbedarf besteht
Mainz, 16. Mai 2007 ZDF Pressestelle
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