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"Lebend begraben" : ZDF-Reportage über einen Deutschen in US-Haft

Mainz (ots)

Die ergreifende Geschichte eines Deutschen in den
Mühlen einer gnadenlosen US-Justiz erzählt der Film "Lebend 
begraben", den das ZDF am Dienstag, 22. Mai 2007, 22.15 Uhr, in 
seiner Reihe "37°" ausstrahlt. Katharina Gugel und Ulf Eberle konnten
den heute 40-jährigen Jens Söring im Gefängnis in Virginia besuchen, 
wo der deutsche Staatsbürger seit über 20 Jahren einsitzt - und 
ebenso lange seine Unschuld beteuert. Doch seine Chancen, in Freiheit
zu kommen, sind gleich Null. Wie hält ein Mensch das aus?
Der deutsche Diplomatensohn soll 1985 im Alter von 18 Jahren die 
Eltern seiner amerikanischen Freundin ermordet haben. Trotz fehlender
Beweise - es gab keine DNA, keine Augenzeugen, die am Tatort 
gefundenen Fußspuren passen nicht - verurteilte ihn das 
Geschworenengericht zu zweimal Lebenslänglich. Der Todesstrafe 
entging er nur aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs, 
das nur unter dieser Bedingung einer Auslieferung Sörings aus 
England, wo er bis 1990 in Untersuchungshaft saß, in die USA 
zustimmte. In Deutschland hätte der Staatsanwalt nach 
Jugendstrafrecht höchstens acht Jahre beantragt.
Der Fall, der in Deutschland nur wenig bekannt ist, war in den USA
ein Medienereignis. Der Prozess wurde live im Fernsehen übertragen; 
dabei wurde Söring zum blutrünstigen Monster abgestempelt. Er hatte 
vor Gericht keine Chance. Major Ricky Gardner, der Chefermittler 
damals, ist noch heute fest von Sörings Schuld überzeugt, auch ohne 
jeglichen Beweis. Er muss es gewesen sein, sagen auch die Bewohner 
von Bedford, dem Ort des Prozesses.
Alle Bemühungen um Begnadigung, vorzeitige Entlassung oder um eine
Haftüberstellung nach Deutschland verliefen bisher ohne Erfolg. Eine 
winzige Hoffnung bleibt noch: Sörings Anwälte haben ein 
"Repatriierungsverfahren" beantragt. Doch auch hier hat der 
Gouverneur von Virginia das letzte Wort - und der hat bereits 2006 
eine Haftentlassung auf Bewährung abgelehnt.
Der Häftling mit der Nummer 179212, der mit hoher 
Wahrscheinlichkeit sein ganzes Leben im Brunswick Correctional Center
verbringen wird, hat einen Wunsch: Er möchte noch einmal einen Baum 
berühren.
Die Autoren Katharina Gugel und Ulf Eberle, die schon mehrere Filme 
für die ZDF-Reihe "37°" realisierten, wurden 2003 für ihre 
Dokumentation "Gold macht nicht glücklich - Bahne Rabe und sein 
einsamer Weg" mit dem Axel-Springer-Preis ausgezeichnet.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 
06131-706100, und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/lebendbegraben

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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