"Ein Konto für den Kuckuck"
Umweltsymposium im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin
Mainz (ots)
Unter dem Motto "Ein Konto für den Kuckuck" veranstaltet die ZDF-Umweltredaktion am Dienstag, 22. Mai 2007, im Berliner Hauptstadtstudio ein Symposium, das sich erstmals mit dem umstrittenen Thema der Finanzierung von Naturschutz durch Privatinvestoren beschäftigt. Partner sind die Allianz-Umweltstiftung und die Stiftung Europäisches Naturerbe.
Der ökonomische Wert der Natur und der Ökosystemleistungen wurde bisher nur ungenügend anerkannt. Das betont Bundesumweltminister Gabriel, der im Anschluss an seine Pressekonferenz zum Start der bundesweiten Kampagne zur biologischen Vielfalt auf dem ZDF-Symposium spricht: "Daher müssen wir einer breiten Öffentlichkeit den Wert von Ökosystemleistungen verdeutlichen. Der Schutz der Natur sichert die Grundlagen unseres Lebens, unsere Wettbewerbsfähigkeit und die Chance auf langfristigen Wohlstand." Der Minister appellierte an das prominent besetzte Forum aus Politik, Wirtschaft und Naturschutzorganisationen, die deutsche Öffentlichkeit für das Thema noch stärker zu sensibilisieren.
Allein in Europa sind 40 Prozent der Pflanzenarten durch Wirtschaftswachstum und Klimaveränderung bedroht. Deshalb ist ein Umdenken im klassischen Naturschutz dringend erforderlich. Der Präsident des Deutschen Naturschutzrings Hubert Weinzierl fordert mehr Respekt vor dem "Recht der Wildnis"; Claus-Peter Hutter, Präsident von Euronatur, spricht sich für bessere Strategien gegen die "Wissenserosion" bei der Jugend aus. Es sei erschreckend, "dass Kinder heute mehr Handy-Klingeltöne erkennen als Vogelstimmen und Erwachsene mehr Automarken als Wildkräuter".
So wird die Forderung nach Naturschutz durch nachhaltige Nutzung ein Schwerpunkt der Veranstaltung. Einen regelrechten "Businessplan" für den Naturschutz gibt es zwar noch nicht, doch man müsse durchaus ein professionelles ökonomisches Herangehen in Betracht ziehen, so Holger Wesemüller von Europarc Deutschland. Immerhin sei bereits eine Dachmarke "Nationale Naturlandschaften" erfolgreich etabliert worden. "Ein Investment in die Natur ist ein Investment in die Zukunft", betont er und weist darauf hin, dass in anderen Ländern ein Eintrittsgeld in Naturparks genauso selbstverständlich sei wie in Deutschland der Eintritt in den Zoo oder Freizeitpark. Ulf Doerner von der Wilderness Foundation stellt am Beispiel Südafrikas vor, wie privatwirtschaftliche Initiativen in Schutzgebieten helfen, nachhaltige Entwicklung ökologisch, ökonomisch und sozial gerecht zu gestalten. Einen Schritt weiter geht Klaus-Michael Machens, Präsident des Verbandes Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU) und Direktor des Erlebnis-Zoos Hannover. Er propagiert das Erfolgsrezept "Edutainment", das dem Besucher in der Natur Erlebnisse verschafft, Emotionen und zugleich Neugierde weckt und die Augen für Zusammenhänge in der Natur öffnet.
Die Veranstaltung versucht somit, nicht nur "mutige" Konzepte für die zukünftige Finanzierung des Naturschutzes in Zeiten leerer Staatskassen zu entwickeln, sondern sie weist deutlich darauf hin, wie wichtig es ist, Kindern wie Erwachsenen neue Ansätze für die Erlebniswelt "Natur" zu bieten.
Durch das Programm führt Volker Angres, Leiter der ZDF-Umweltredaktion. Die Veranstaltung wird live auf Phoenix übertragen.
Fotos sind heute ab 16.00 Uhr erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 06131-706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/zdfumwelt
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