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Heiner Geißler im "ZDF-Mittagsmagazin": Grundrechte dürfen nicht eingeschränkt werden

Mainz (ots)

Im Zusammenhang mit den verschärften
Sicherheitsvorkehrungen im Vorfeld des G-8-Gipfels hat der ehemalige 
CDU-Generalsekretär und das jetzige Attac-Mitglied Heiner Geißler am 
23. Mai 2007 im "ZDF-Mittagsmagazin" den Schutz der Grundrechte 
gefordert: "Es geht um zwei Grundrechte: um die Versammlungsfreiheit,
auch die der Regierung, die ebenfalls unter dem Schutz der Polizei 
steht. Es geht aber auch um das Demonstrationsrecht der Bürgerinnen 
und Bürger", sagte Geißler im "ZDF-Mittagsmagazin": "`Demonstrare´ 
heißt zeigen, dass heißt, man muss auch dafür sorgen, dass das, was 
die Leute sagen, auch gesehen werden kann."
Prinzipiell sehe er eine Demonstration von Globalisierungsgegnern 
als eine Unterstützung vor allem für Angela Merkel an, die 
Tagesordnungspunkte aufgesetzt hat, für die sie nicht nur Beifall 
bekommen habe. "Deswegen kann sie Unterstützung durch solch eine 
Demonstration gebrauchen. Die Demonstration ist die Realisierung 
eines Grundrechts von Bürgern, die der Regierung (...) zeigen wollen,
womit sie nicht einverstanden sind oder wonach ihrer Auffassung die 
Politik hin müsste. Und das Grundrecht darf man nicht einschränken."
Zu Maßnahmen wie Geruchsverfolgung sagte Geißler: "Die Behörden 
müssen aufpassen, dass sie sich nicht zu Witzfiguren machen. Dadurch 
wird  das Ansehen der Polizei und das Ansehen des Staates 
geschädigt", betonte Geißler. "Auf der anderen Seite dürfen sie 
friedliche Demonstranten wie Attac auch nicht in einen Topf rühren 
mit autonomen Gewalttätern, die mit den politischen Zielen gar nichts
im Sinn haben, sondern einfach Krawall machen wollen."
Zu seiner Mitgliedschaft bei Attac erläuterte Geißler, er habe 
schon immer Mitglied werden wollen, spätestens seit den Ereignissen 
in Genua, "wo die italienische Polizei die Attac-Leute 
zusammengeknüppelt hat". "Attac ist eine friedliche Organisation, hat
auch mit Attacke gar nichts zu tun. Attac ist eine französische 
Abkürzung für Organisation für die Besteuerung von internationalen 
Finanztransaktionen zu Gunsten der Menschen", betonte Geißler. Die 
Hauptaufgabe sei "die Humanisierung des Globalisierungsprozesses." 
Nicht, um ihn rückgängig zu machen; das könne man nicht. "Aber wir 
haben ein Wirtschaftssystem auf der Welt, das unkontrollierte 
Hedge-Fonds ermöglicht, sogenannte 'Geier-Fonds', die Riesen-Gewinne 
machen durch die Ausbeutung verschuldeter afrikanischer Staaten."
Dieses Wirtschaftsystem sei "krank, unsittlich und ökonomisch 
falsch". Dagegen wende sich Attac, und er schreibe das auch schon 
seit Jahren in seinen Büchern. "Infolge dessen war es völlig 
/konsequent."

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ZDF-Pressestelle

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