"Abenteuer Leben" mit Christian Mürau am Samstag, 09. Februar 2002, um 17:45 Uhr bei Kabel 1 mit diesen Themen:
München (ots)
Die Welt des Eisen
Eine gigantische Eisenmine mitten in den Alpen in Österreich: ein ganzer Berg bestehend aus Eisenerz. Kein anderer Rohstoff hat die Entwicklung der Zivilisation so stark geprägt. Eisen leitete die industrielle Revolution ein und setzte die Welt in Bewegung. Keine Stadt, kaum ein größeres Bauwerk ist ohne das Metall denkbar. Verarbeitet wird das Erz in der Eisenschmelze eines Stahlwerks. Ein Arbeitsplatz fast wie im Inneren eines Vulkans: Dreck, unvorstellbarer Lärm und Temperaturen bis zu 500 Grad Celsius. Schwerstarbeit für die Männer, die das Eisen verarbeiten. Der Kreislauf des Eisen endet auf dem Schrottplatz. Der größte der Welt ist Bunder Beach, der Hafen der indischen Megastadt Bombay. Ein endloser Schiffsfriedhof von etlichen Kilometern Länge.
Der Bibermann
Der Biber - durchaus kein exotisches Tier! Biber waren heimisch in Europa, und sie sind es wieder. Auch dank Gerhard Schwab. Der 40-jährige Wildbiologe unterhält in der Nähe von Ingolstadt eine Biberstation. Aber mittlerweile dient die Zufluchtstätte nicht mehr zur Ansiedlung der großen Nager, sondern zum Einfangen und Wegtransport. Schwabs Biber-Schutzprogramm hat nämlich zu einer Überpopulation der Tiere geführt - zum Leidwesen der Landwirte und Förster. Die großen Dammbauer fühlen sich so wohl in Bayern, dass die Nachkommenschaft zu zahlreich geworden ist und in biberarme Länder exportiert werden muss - zurzeit nach Rumänien. "Abenteuer Leben" hat den unfreiwilligen Fallensteller auf seinen Streifzügen begleitet und zeigt den deutschen Biber auf seinem Weg nach Osten.
Die Giraffenhalsmenschen
Roland Garve ist Zahnarzt und leidenschaftlicher Ethnologe. Sein besonderes Interesse gilt Völkern mit ungewöhnlichem Körperschmuck. Auf der ganzen Welt hat er die entlegensten Stämme aufgesucht. An der thailändisch-burmesischen Grenze trifft er auf die Giraffenhalsmenschen. Sie nennen sich selber "Padaung", übersetzt bedeutet das "eingefasst in glänzendes Metall". Damit sind Messingringe gemeint, die von den Frauen um den Hals getragen werden. Bei den Padaung gilt eine Familie als reich und geachtet, wenn die weiblichen Mitglieder möglichst viele Ringe tragen. Der Hals der Frauen wird dabei so sehr in die Höhe gedehnt, das Muskulatur und Knochenbau in Mitleidenschaft gezogen werden. Bis zu 13 Kilogramm wiegen die aufwendigen Schmuckringe. Die Padaung sehen sich als Nachkommen der Schlangen- und Drachengeister, deren lange Hälse sie nachahmen wollen. Bis heute sind sie eines der am wenigsten erforschten Völker Südostasiens. "Abenteuer Leben" über den Körperschmuck-Forscher und die Giraffenhalsmenschen.
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