Das Mysterium "Jack the Ripper" ...
"K1 Extra" mit Christian Mürau
Unterföhring (ots)
Jack the Ripper war der erste Serienmörder der Welt und ist heute eine Legende - wenn auch eine von höchst zweifelhaftem Ruf. Am 31. August 1888 schlug Jack the Ripper erstmals zu. Er beging fünf brutale Morde, deren Opfer ausnahmslos Prostituierte aus dem Londoner East End waren. Die Bewohner dieses Stadtteils lebten in erbärmlichen Behausungen, die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal und die Kriminalitätsrate hoch. Mit der Aufklärung der spektakulären Mordserie wurde Scotland Yard beauftragt. Eine, gemessen an den damaligen Möglichkeiten, überaus komplexe Aufgabe: Kriminaltechnische Ermittlungen gegen Ende des 19. Jahrhunderts mussten ohne die heute längst gängigen Techniken auskommen. Selbstverständlichkeiten wie der Nachweis von Fingerabdrücken oder unterschiedlichen Blutgruppen waren seinerzeit völlig unbekannt. Eine klare Beweisführung war oft ausgeschlossen.
Die Ermittlungen wurden zusätzlich dadurch erschwert, dass sich die Aussagen der wenigen Zeugen in zentralen Punkten widersprachen. Logische Folge: Zahlreiche Unschuldige gerieten unter Tatverdacht, wurden stunden- oder tagelang verhört - und anschließend wieder frei gelassen. Unter den zahlreichen Bekennerschreiben, die bei der Polizei eintrafen, spielte vor allem eines eine zentrale Rolle. Es war mit "Jack the Ripper" unterzeichnet. Dieser Brief gab dem Mörder seinen Namen.
Noch heute ist umstritten, warum die Ermittlungen bereits wenige Wochen nach dem letzten Mord eingestellt wurden, ohne dass Scotland Yard nähere Informationen zum Ermittlungsstand veröffentlichte. Ein idealer Nährboden für eine anhaltend brodelnde Gerüchteküche. Fortan waren wilden Spekulationen, Verdächtigungen und zahllosen Theorien Tür und Tor geöffnet. Erst Jahre später, 1894, erschien der Bericht eines Kriminalbeamten, der an den Ermittlungen beteiligt war. Er nannte drei Hauptverdächtige, von denen einer durch weitere Berichte ehemaliger Ermittler schwer belastet wurde: Aaron Kosminski.
Fortan wurde Kosminski rund um die Uhr beschattet - und zuletzt in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Moderne Kriminologen halten ihn heute aufgrund eines detaillierten Täterprofils für den möglichen Mörder. Ungeklärt bleibt, warum die Polizei ihre Ermittlungsergebnisse unter Verschluss hielt. Erst diese Geheimniskrämerei begründete den regelrechten Mythos und das ebenso makabre wie florierende Geschäft mit Souvenirs, Geschenkartikeln und Büchern rund um einen brutalen Serienmörder, der die Menschen noch heute fasziniert ...
"K1 Extra" mit Christan Mürau: "Jack the Ripper": am Donnerstag, 2. September 2004, um 23:10 Uhr bei Kabel 1.
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