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Bertelsmann SE & Co. KGaA

Bertelsmann mit Rekordergebnis für die Zukunft gerüstet

Berlin (ots)

Umsatz steigt um 21 Prozent auf 20 Milliarden Euro / Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen legt um 79 Prozent auf
mehr als drei Milliarden Euro zu / Jahresüberschuss steigt um 44
Prozent auf 968 Millionen Euro / Wandel bei Bertelsmann: Hälfte des
Unternehmenswertes resultiert aus Initiativen und Entscheidungen nach
1995 / RTL Group größtes und ertragsstärkstes Geschäft /
Clubgeschäfte im Turnaround / Musikgeschäft neu strukturiert /
Nochmals höhere Investitionen / 82.000 Mitarbeiter weltweit /
Bertelsmann startet mit Innovations- und Synergieprogramm BEX /
Ehrgeizige Renditeziele
Das internationale Medienunternehmen Bertelsmann vollzieht seine
Neupositionierung in den globalen Medien- und Kommunikationsmärkten
trotz schwieriger konjunktureller Rahmenbedingungen mit strategischer
Konsequenz und kann dabei mit guten wirtschaftlichen Ergebnissen
aufwarten. Bei einem Umsatzanstieg um 21 Prozent auf 20,0 Milliarden
Euro (VJ: 16,5 Milliarden Euro) erwirtschaftete Bertelsmann im
Geschäftsjahr 2000/01 ein um 79 Prozent gesteigertes Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen von 3,16 Milliarden Euro
(VJ: 1,77 Milliarden Euro). Dies sei der bisher höchste Gewinn der
Firmengeschichte, betonte der Vorstandsvorsitzende von Bertelsmann,
Thomas Middelhoff, bei der Wirtschaftspressekonferenz des
Unternehmens am Donnerstag in Berlin. Das Ergebnis aus den Bereichen
(EBITA) lag - vor Internetgeschäften und positiven wie negativen
Einmaleffekten - mit 1,20 Milliarden Euro nahezu auf dem Rekordniveau
des Vorjahres (1,25 Milliarden Euro). Der Jahresüberschuss stieg im
Berichtszeitraum (1. Juli 2000 bis 30. Juni 2001) trotz hoher
Investitionen und überproportionalen Steueraufwands um 44 Prozent auf
968 Millionen Euro (VJ: 672 Millionen Euro).
Access-Geschäfte (AOL Europe) und Netzwerkbetriebe (mediaWays)
stehen nicht mehr im Fokus der Unternehmensstrategie. Aus den daraus
folgenden Beteiligungsverkäufen kann Bertelsmann Erlöse von knapp
zehn Milliarden Euro erzielen. Erst etwa die Hälfte dieser Summe ist
in die vorliegende und frühere Bilanzen eingeflossen. Bertelsmann
konnte damit bestehende Geschäftsfelder weiterentwickeln und
strategische Investitionen tätigen.
Thomas Middelhoff: "Bertelsmann hat sich in den vergangenen drei
Jahren vom Umsatz her nahezu verdoppelt und vom Ergebnis her mehr als
verdreifacht. Dabei haben wir uns mehr verändert als jemals zuvor:
Wir sind zu einem starken Inhalte- Unternehmen geworden. Lag der
Anteil der Content-Geschäfte im Jahr 1985 noch bei 30 Prozent des
Gesamtumsatzes, so sind es heute mehr als 60 Prozent. Allein in den
vergangenen dreieinhalb Jahren hat Bertelsmann rund drei Milliarden
Euro in die Inhaltegeschäfte investiert. Dazu kommen noch die im
Februar vereinbarte Übernahme der Mehrheit an der RTL Group und die
zuvor erfolgte Einbindung von Pearson TV (jetzt FremantleMedia). Ob
Printmedien, Musik oder Bewegtbilder: Bertelsmann vereint die gesamte
Angebotspalette unter seinem Dach. Unsere Vorstellung für die Zukunft
liegt bei einem integrierten Medienunternehmen, das einerseits
attraktive Inhalte generiert und Talente zur Entfaltung bringt und
andererseits eine intensive, vertrauensvolle Bindung zu seinen
Kunden, Clubmitgliedern und Abonnenten pflegt."
Das Fernsehgeschäft steht sowohl strategisch als auch vom
wirtschaftlichen Ergebnis her an der Spitze des Gesamtunternehmens.
Die Performance der RTL Group ist in schwierigem Marktumfeld
vorbildlich, wie Middelhoff betonte. Das Musikgeschäft der BMG
startet nach personeller und struktureller Veränderung mit Zuversicht
in die Zukunft. Ein neues Management bringt das lange Jahre
renditeschwache Geschäft mit einem neuen Führungsstil und neuem
inhaltlichen Fokus auf Kurs. Eine Fusion mit dem britischen
Musikunternehmen EMI konnte wegen wettbewerbsrechtlicher Einwände
nicht in Angriff genommen werden, dennoch gibt es aus Sicht von
Bertelsmann mittelfristig neben Wachstum aus eigener Kraft auch
Chancen einer Expansion durch Akquisition. Das Zeitschriften-,
Zeitungs- und Druckhaus Gruner + Jahr leidet trotz seiner führenden
Position in qualitätsorientierten Märkten unter dem weltweit zu
verzeichnenden konjunkturbedingten Rückgang des Werbeaufkommens,
leistete aber dennoch den zweitgrößten Beitrag zum Bereichsergebnis
von Bertelsmann.
Das Buchverlagsgeschäft von Random House, die
Mediendienstleistungsgruppe Arvato und die Fach- und
Wissenschaftsverlagsgruppe BertelsmannSpringer entwickelten sich
erfreulich. Die Buchclubs der DirectGroup profitieren zunehmend von
den Chancen, die sich aus der Verknüpfung der On- und Offline-Welt
ergeben. Innovationen wie Spezialclubs, ein modernes IT-System und
konsequentes Kostenmanagement in diesem Traditionsbereich versprechen
positive Resultate.
Im Internet hat Bertelsmann früh Akzente gesetzt. Das Unternehmen
ist heute auf diesem Feld führend und wettbewerbsfähig aufgestellt.
Mit ihren E-Commerce- Geschäften und Webangeboten erreichen
Bertelsmann und die dem Konzern verbundenen Unternehmen 41 Millionen
Unique Visitors (Juni 2001); sie liegen damit nahe am weltgrößten
Medienkonzern AOL Time Warner und weit vor allen anderen
Wettbewerbern. Das Internet ist Bestandteil aller Geschäfte geworden.
Mit der Unternehmenseinheit BeMusic wurde im Frühsommer der weltweit
größte Musikvertrieb geschaffen. Auch im Bereich Medien-E-Commerce
ist Bertelsmann auf dem Weg zu Profitabilität: Der Online-Medienshop
BOL wurde in das Clubgeschäft integriert. In den USA wächst die
Bertelsmann-Beteiligung barnesandnoble.com im Medien-ECommerce
stärker als der Wettbewerb.
"Bertelsmann hat in schwierigem wirtschaftlichen Umfeld ein Jahr
der strategischen und operativen Weichenstellung gemeistert", betonte
Middelhoff. "Dass wir heute so gut dastehen, haben wir in erster
Linie harter Arbeit und erfolgreichen Investments, dem konsequenten
Umbau der Unternehmensstruktur in den vergangenen drei Jahren und der
Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur zu verdanken. Die Hälfte
des heutigen Unternehmenswertes resultierte aus Initiativen und
Entscheidungen, die nach 1995 getroffen wurden."
Auch für die Zukunft sind Wandlungsfähigkeit und geschäftlicher
Spürsinn gefragt. Middelhoff wies auf die soeben gestartete
Bertelsmann Excellence Initiative (BEX) hin, die nicht nur Maßnahmen
zur Kostenreduktion und Wachstumssteigerung umfasst, sondern auch der
Innovation und der Schaffung von Synergien durch konzernübergreifende
Kooperationen dienen soll. Das Leistungsspektrum des Unternehmens
wird mehr als bisher auf starke Marken konzentriert und auf die sich
rasch verändernden Kundeninteressen ausgerichtet. Hiermit hat sich
Bertelsmann bereits frühzeitig auf verschlechterte konjunkturelle
Rahmenbedingungen weltweit eingestellt.
Die wichtigsten Entwicklungen des Geschäftsjahres 2000/01
Geprägt war das Geschäftsjahr vom Ausbau des Inhaltegeschäfts,
Großinvestitionen in den Ausbau der Internet-Stammgeschäfte, einer
Neuausrichtung des Club- und des Musikgeschäfts sowie von einem
massiven Mittelzufluss aus Internet- Beteiligungsverkäufen. Die
Investitionen erreichten mit 3,27 Milliarden Euro einen Rekordwert,
die Finanzschulden konnten im Berichtszeitraum dennoch um 0,3
Milliarden Euro reduziert und die Eigenkapitalausstattung gestärkt
werden. Bertelsmann beschäftigte zum Geschäftsjahresende 82.162
Mitarbeiter in 58 Ländern und damit rund 5.900 Mitarbeiter mehr als
ein Jahr zuvor.
  • Durch einen Aktientausch mit der Groupe Bruxelles Lambert (GBL) sicherte sich Bertelsmann die Aktienmehrheit und Führungsrolle bei der RTL Group. Das pan-europäische Unternehmen, das in der Konzernbilanz erstmals für das volle Geschäftsjahr konsolidiert wurde, stieg zum größten und ertragreichsten Unternehmensbereich des Medienhauses auf. Die RTL Group ist mit Abstand Europas führender TV- und Radiokonzern und weltweit einer der größten TVProduzenten. Durch eine effiziente Verknüpfung des TV- und Radiogeschäfts mit Programmproduktion und Internet-Aktivitäten hat es die RTL Group geschafft, ihre starken Sender und Programm-Marken weiter auszubauen und vielfältige Synergie- und Cross-Promotion-Potenziale zu nutzen. Im TV-Geschäft konnte das Unternehmen in den Hauptmärkten gegen den Trend wachsen und mit Top-Programmen wie "Wer wird Millionär" und "Loft Story" sowohl bei RTL in Deutschland als auch bei M6 in Frankreich seine Zuschauer- und Werbemarktanteile ausbauen. Die 85 Websites der RTL Group erreichen monatlich 300 Millionen Seitenaufrufe und locken rund vier Millionen Besucher an. In Deutschland und Frankreich sind rtl.de und m6.fr die führenden Entertainment-Sites. Damit ist die Gruppe optimal für die sich abzeichnende Konvergenz zwischen TV und Internet im Kabelnetz aufgestellt. Insgesamt hat die RTL Group ein gesundes Kerngeschäft und ist bestens gerüstet, ihre Marktpositionen zu verteidigen und auszubauen.
  • Die Verlage von Random House, die seit April 2001 für das gesamte Buchgeschäft von Bertelsmann stehen, brachten erneut eine Rekordzahl an Bestsellern hervor. Allein 169 Titel gelangten im Berichtszeitraum auf die New York Times- Bestsellerliste, 22 davon auf Platz eins. 18 Titel erreichten die Spitze der Bestsellerliste der Sunday Times of London. Random-House-Autoren erhielten zahlreiche wichtige Literaturauszeichnungen, darunter zwei Pulitzer-Preise. Bei technologischen Neuentwicklungen und dem Entwickeln neuer Vertriebswege (Hörbücher, E-Books, Books-on-demand) setzte Random House erneut Maßstäbe.
  • Bei der Bertelsmann Music Group (BMG) wurde eine Wende eingeleitet. Das Geschäft war in den vergangenen zehn Jahren unzureichend entwickelt worden. Mit einem Management-Wechsel und einer umfassenden Restrukturierung des Unternehmens sind die Weichen nun neu gestellt. So wurden die Musikclubs der DirectGroup zugeordnet, in der alle Endkundengeschäfte des Konzerns (Clubs, E-Commerce) gebündelt sind, während der Bereich Speichermedien (u.a. CD- und DVD-Produktion) zu Beginn des neuen Geschäftsjahres zu Arvato wechselte. Die BMG kann sich mit neu formiertem Management nunmehr auf ihr Kerngeschäft - die Entwicklung und Vermarktung von Musik - konzentrieren. Die Straffung der Organisationsstruktur bei der BMG, mit der die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gestärkt werden soll, geht mit dem Verlust von Arbeitsplätzen einher. Dies geschieht in jedem Einzelfall nach sorgfältiger Abwägung und möglichst sozialverträglich.
  • Im Clubgeschäft ist der Wendepunkt in der Ertragsentwicklung erreicht: Eine Restrukturierung und Neupositionierung der Buchclubs und Investitionen in die IT-Infrastruktur lassen für 2002 ein ausgeglichenes Ergebnis erwarten. Zu diesem Erfolg trägt auch die Multi-Channel-Strategie der DirectGroup Bertelsmann bei, die auf eine Verzahnung des On- und Offline-Angebots setzt. Maßnahmen wie die Integration von BOL in die Bertelsmann Buchclubs sollen die E-Commerce-Anlaufverluste mittelfristig deutlich reduzieren. Die Internet- Auftritte der Buchclubs verzeichnen steigende Zugriffszahlen; auch die Zahl der über das Internet gewonnenen Neumitgliedschaften steigt stetig.
  • Gruner + Jahr hat sich mit dem Erwerb der renommierten Wirtschaftsverlage "Fast Company" und "Inc." von Rang sieben auf Rang fünf der größten Magazinverlage in den USA vorgearbeitet. Mit dieser strategischen Investition wurde die Grundlage für weiteres Wachstum auf dem mit Abstand wichtigsten Zeitschriftenmarkt der Welt geschaffen.
  • Sehr positiv entwickelt wurden die Fachverlage von BertelsmannSpringer, insbesondere der Bereich Science, also die Wissenschaftsliteratur. Durch ein erweitertes Titelangebot bei Biomedizin, Mathematik und Computer-Science, wachsenden Absatz in den USA und straffes Kostenmanagement konnte der wissenschaftliche Springer-Verlag sein Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent steigern. Auch im Gesamtbild lag BertelsmannSpringer über Vorjahr.
  • Der angekündigte Rückzug aus dem Online-Dienst AOL Europe und der Verkauf des Netzwerk-Anbieters mediaWays an Telefónica brachten Bertelsmann im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000/01 Veräußerungsgewinne vor Steuern in Höhe von 3,2 Milliarden Euro ein. Weitere Verkaufserlöse werden gemäß den Vereinbarungen mit AOL im Jahr 2002 erwartet. Diese Mittel eröffnen Bertelsmann weiteren Handlungsspielraum für Wachstum und Investitionen.
"Bertelsmann hat den Wandel zu einem globalen Player im
Inhaltegeschäft vollzogen", erklärte Middelhoff. "Rund 86 Millionen
Kunden vom Clubmitglied über den E-Commerce- Kunden bis zum
Zeitschriftenabonnenten sowie internationale Mediendienstleistungen
von der Logistik über Distribution und Fulfillment bis zum
effizienten Customer Care Center sind weitere Fundamente unseres
Erfolges. Mit den Geschäftssäulen Inhalte, Media Services und
Endkundengeschäfte kann Bertelsmann heute die Wertschöpfungskette der
Medien durchdringen und Synergien im Konzern - wie beispielsweise
Cross-Marketing - nutzen." Dass dies umfassend geschieht, dafür sorgt
unter anderem das Bertelsmann Content Network (BCN), das
Kooperationen innerhalb des Konzerns und den Inhalte-Austausch
fördert. Neu ist auch der im abgelaufenen Geschäftsjahr gegründete
Vorstandsbereich Bertelsmann Capital, der die strategische
Unternehmensentwicklung, Mergers&Acquisitions, die IT-Strategie und
alle Venture-Capital-Aktivitäten von Bertelsmann steuert.
Bertelsmann nimmt Kurs auf weitere Zukunftsmärkte und die Börse
Die Ziele für die kommenden Jahre seien klar definiert, erklärte
der Bertelsmann-Chef: "Wir wollen unsere Teilmarktführerschaften im
Inhaltegeschäft ausbauen und das Bertelsmann-Portfolio weiter auf
veränderte Rahmenbedingungen und die Strategie des Gesamthauses
ausrichten. Die Media Services der Arvato AG werden ihr rasch
wachsendes Dienstleistungsangebot weiter ausdehnen, in Zukunftsmärkte
expandieren und sich mehr als bisher auch als Bindeglied und
Dienstleister für die mehreren hundert Firmen des Konzerns
einbringen. Im Endkundengeschäft wird Bertelsmann alle Energien daran
setzen, das Potenzial seiner millionenfachen Kundenkontakte
vollständig zu heben. Wir wollen diesen Reichtum auf jede Weise
nutzen - mit kreativen, innovativen Geschäftsideen und mit modernen
Vertriebskonzepten. Erklärtes Ziel ist es, unsere Medieninhalte auf
allen Wegen zum Kunden zu bringen. Der Kunde entscheidet, ob er den
neuesten Hit auf CD im Laden kaufen oder online bestellen, ihn sich
aufs Handy spielen oder als Datei in einem digitalen Locker - seinem
persönlichen Rechte-Archiv im Internet - abrufbar haben möchte. Die
mit Napster populär gewordene Filesharing- Technologie soll diese
Angebotspalette später abrunden. Auf Filesharing setzt Bertelsmann
große Hoffnungen: Diese Technologie wird ein fester Bestandteil der
künftigen Medienwelt sein."
Der Bertelsmann-Chef verwies auch auf die Perspektive eines
möglichen Börsengangs seines Unternehmens in drei bis vier Jahren.
Mit der im Februar 2001 vereinbarten und im Juli vollzogenen
Mehrheitsübernahme an der RTL Group erhielt die Groupe Bruxelles
Lambert (GBL) einen Anteil von 25,1 Prozent - davon 0,1 Prozent ohne
Stimmrechte - an der Bertelsmann AG. GBL kann diese Aktien bei einer
Börseneinführung von Bertelsmann ganz oder teilweise am Markt
platzieren.
"Der Aktientausch mit unserem Partner und Gesellschafter GBL
bedeutet mehr als eine Verbreiterung unserer Kapitalbasis", sagte
Middelhoff. "Durch die Vorbereitung auf den Börsengang werden wir
moderner und transparenter." Die betriebswirtschaftlichen
Steuerungsgrößen von Bertelsmann wurden bereits im vergangenen Jahr
von den früher maßgeblichen Größen Betriebsergebnis und
Gesamtkapitalrendite auf EBITA und den Bertelsmann Value Added (BVA)
zur Beurteilung der Kapitalrentabilität umgestellt. Zugleich ändert
Bertelsmann das Geschäftsjahr auf das Kalenderjahr, um die
Rechnungslegung im Konzern zu vereinfachen und die Vergleichbarkeit
mit anderen Gesellschaften zu erhöhen. Für das Rumpfgeschäftsjahr des
Konzerns vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2001 wird zudem erstmals
nach dem Rechnungslegungsstandard IAS statt wie bisher nach HGB
bilanziert.
Middelhoff kündigte eine verstärkte Ertragsorientierung an: "Wir
haben uns ehrgeizige Ziele gesteckt: Binnen drei Jahren soll die
Umsatzrendite im Rahmen der vom Vorstand initiierten BEX-Initiative
konzernweit auf rund zehn Prozent steigen." Middelhoff betonte, dass
die Bertelsmann Excellence Initiative weit mehr als Ertragsziele
umfasse: "Wir streben kein kurzfristiges Rendite-Programm, sondern
einen dauerhaften, konzernübergreifenden Prozess zur Verbesserung
aller Arbeitsabläufe an. Jeder Unternehmensbereich, jede
Bertelsmann-Firma und jeder einzelne Mitarbeiter sollen überprüfen,
ob nicht durch noch mehr Kreativität, Kooperation, Innovation,
Synergien oder Prozessoptimierungen attraktivere Medienprodukte und
Dienstleistungen für unsere Kunden geschaffen werden können. Wir
streben Exzellenz in Unternehmensführung und Performance an."
Teil der Bertelsmann Excellence Initiative ist auch das neue
Erscheinungsbild des Unternehmens. Seit Anfang Juli tritt die
Bertelsmann AG mit einem neuen Logo und mit neuer Markenarchitektur
im Gesamtkonzern auf. Der einheitliche Unternehmensauftritt soll das
Profil schärfen und die Attraktivität von Bertelsmann gegenüber
Meinungsbildnern insbesondere im Finanz- und Arbeitsmarkt steigern.
"Bertelsmann verfügt zwar über viele Hundert zugkräftige Marken, aber
unsere Corporate Brand - also die eigentliche Dachmarke Bertelsmann -
hatten wir nicht weiterentwickelt. Sie war nicht mehr zeitgemäß.
Unsere neue Markenführung soll Künstler, Interpreten, Autoren,
Unternehmertalente und Geschäftspartner neugierig machen und für
Bertelsmann einnehmen", erläuterte Middelhoff. "So rasant die
Medienlandschaft und unser Unternehmen sich auch verändern: Unsere
Corporate Brand wird für Wiedererkennbarkeit sorgen."
Unternehmenskultur wird weiterentwickelt
Begleitet wird der Wandel bei Bertelsmann von einer nachhaltigen
Weiterentwicklung und Internationalisierung der bewährten
partnerschaftlichen Unternehmenskultur des Medienhauses. "Wir fördern
nicht nur unternehmerisches Handeln, sondern vor allem auch den
Wissensaustausch auf allen Ebenen, interne Kommunikation und die
Vernetzung des Unternehmens nach innen", sagte Middelhoff. "Nur so
lässt sich der Umbruch aktiv gestalten. Alle müssen sich eingebunden,
zugehörig und befähigt fühlen, Impulse zu geben."
Stichwort Knowledge Sharing: Umfangreiche Aus- und
Fortbildungsprogramme vom PC-Kurs bis zur Bertelsmann University für
Führungskräfte knüpfen das Netz zwischen den Mitarbeitern in aller
Welt enger. Wissen wird geteilt, Identifikation und Motivation werden
gefördert. Auch etliche Firmenkooperationen sind bereits auf diese
Weise zustande gekommen. Die Veranstaltungen der Bertelsmann
University besucht Konzern- chef Middelhoff jeweils persönlich.
Virtuell findet ein Wissensaustausch in Chatforen statt, in denen
sich beispielsweise alle in Asien tätigen Manager treffen. Für alle
Mitarbeiter bietet ein zweisprachiges Firmen-Intranet - das BeNet -
täglich eine Vielzahl von Nachrichten und Hintergrundinformationen
aus dem Unternehmen. Jährliche Lageberichte des Vorstandsvorsitzenden
in Versammlungen für Führungskräfte und Mitarbeiter, wie sie früher
nur in Deutschland üblich waren, werden mittlerweile für
Belegschaften an allen großen internationalen Standorten (Paris,
Barcelona, London und New York) organisiert. Eine weltweite
Mitarbeiterbefragung soll im kommenden Jahr Aufschluss über die
Arbeitszufriedenheit und Meinung der Beschäftigten geben. Die
Gewinnbeteiligung, die in den 70er Jahren für Bertelsmann-
Mitarbeiter in Deutschland eingeführt wurde, gilt inzwischen für
zahlreiche Bertelsmann- Standorte in Westeuropa. In diesem Jahr wird
die Ausdehnung auch auf erste Unternehmenseinheiten in den USA
folgen.
Enormen Zuspruch erfuhr auch die Aktion "Alle ins Netz!", bei der
Bertelsmann allen Mitarbeitern weltweit einen Gratis-PC mit
Internetzugang anbot. Ziel ist es, den Mitarbeitern und deren
Familien die neuen Medien auch im privaten Rahmen nahezubringen. Die
erste Phase der Aktion ist bereits erfolgreich abgeschlossen worden;
50.000 PC-Pakete wurden inzwischen ausgeliefert.
Unsere Informationen im Internet
Unter der Adresse http://www.bertelsmann.de finden Sie unter
    anderem:
- Alle Pressemitteilungen zur Wirtschafts-Pressekonferenz 
   - Die Vortragscharts der Wirtschafts-Pressekonferenz
   - Videomitschnitt der kompletten Wirtschafts-Pressekonferenz 
   - Druckfähige Fotos aller Vorstandsmitglieder zum Herunterladen 
   - Zitate von Thomas Middelhoff und Siegfried Luther
   - Lebensläufe aller Vorstandsmitglieder
Für Rückfragen: 
Oliver Herrgesell, 
Bertelsmann AG 
Medien- und Wirtschaftsinformation 
Telefon 0 52 41 - 80 24 66 
Fax 0 52 41 - 80 66 13 
oliver.herrgesell@bertelsmann.de 
http://www.bertelsmann.de

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