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Bertelsmann im ersten Halbjahr 2006 weiter auf Wachstumskurs

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Gütersloh (ots)

- Zukäufe und operative Stärke lassen Umsatz um 14,5 Prozent auf 
9,1 Mrd. Euro steigen
- Operating EBIT legt um 8,9 Prozent auf 701 Mio. Euro zu
- Mitarbeiterzahl auf 92.772 gestiegen
- Investitionszurückhaltung nach Aktienrückkauf bis Ende 2007
- Knapp zehnprozentiger Zuwachs bei Umsatz und Ertrag im Gesamtjahr 
erwartet
Gütersloh, 6. September 2006 - Bertelsmann hat seinen 
Wachstumskurs im ersten Halbjahr 2006 fortgesetzt und sowohl den 
Umsatz als auch den operativen Ertrag gesteigert. Wie das 
internationale Medienunternehmen am Mittwoch mitteilte, legte der 
Umsatz - bedingt durch Akquisitionen und durch operative Stärke - um 
14,5 Prozent auf 9,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,0 Mrd. Euro) zu. Das 
organische Wachstum zog dabei verglichen mit dem Vorjahr auf 4,0 
Prozent an (Vorjahr: 1,2 Prozent). Das Operating EBIT wuchs im 
Berichtszeitraum um 8,9 Prozent auf 701 Mio. Euro (Vorjahr: 644 Mio. 
Euro). Dazu trugen vor allem die RTL Group mit gestiegenen 
TV-Werbeeinnahmen und einem florierenden Fernsehproduktionsgeschäft 
sowie die Direct Group bei, die in allen ihren Geschäftsbereichen 
(Buch- und Musikclubs) Ergebnisverbesserungen erzielte. Das 
Buchgeschäft (Random House) und der Medien- und 
Kommunikationsdienstleister Arvato blieben auf hohem Ertragsniveau 
stabil, während der operative Gewinn von Gruner + Jahr leicht unter 
Vorjahr blieb. Im Musikbereich (BMG) konnte eine sehr positive 
Entwicklung im Verlagsgeschäft einen deutlichen Rückgang im 
Tonträgergeschäft nur teilweise ausgleichen; dort stehen im zweiten 
Halbjahr wichtige Alben-Veröffentlichungen und damit eine 
Geschäftsbelebung an. Generell ist im Mediengeschäft die zweite 
Jahreshälfte die traditionell stärkere.
Gunter Thielen, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG, 
erklärte: "Bertelsmann ist mit Schwung in das Jahr gestartet. Unsere 
Geschäfte laufen gut, die Investitionsoffensive des vergangenen 
Jahres trägt sichtbar Früchte. Wir sind mit unserem vielschichtigen 
Portfolio und der breiten internationalen Präsenz optimal 
aufgestellt, um ertragsorientiertes Wachstum zu generieren. Dabei 
werden wir die Chancen der rasanten technologischen Entwicklung im 
Medienbereich aktiv nutzen. So legen wir beispielsweise aktuell einen
mit zunächst 50 Mio. Euro ausgestatteten Venture Capital Fonds auf, 
der uns einen direkten Zugang zu Zukunftstechnologien und -geschäften
sichern soll."
Der Konzerngewinn von Bertelsmann erreichte im ersten Halbjahr 339
Mio. Euro nach 330 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, in dem einmalige 
positive Steuereffekte angefallen waren. Die dynamische Entwicklung 
im operativen Geschäft führte zu einer Zunahme der 
Beschäftigtenzahlen auf 92.772 Mitarbeiter zum 30. Juni 2006 (31. 
Dezember 2005: 88.516).
Der im Mai 2006 mit der Groupe Bruxelles Lambert (GBL) vereinbarte
Rückkauf der 25,1-prozentigen GBL-Beteiligung an Bertelsmann für 4,5 
Mrd. Euro ließ die wirtschaftlichen Finanzschulden des Konzerns zum 
Stichtag 30. Juni 2006 auf 8,7 Mrd. Euro ansteigen
(31. Dezember 2005: 3,9 Mrd. Euro). Für einen raschen Schuldenabbau 
sollen der Verkauf des Musikverlagsgeschäfts, eine hohe 
Mittelfreisetzung aus dem laufenden Geschäft, eine vorübergehende 
Investitionszurückhaltung sowie eine moderate Dividendenpolitik 
sorgen.
Nach einer für kommende Woche angesetzten Roadshow und abhängig 
von den Marktbedingungen wird Bertelsmann einen Euro-Bond im 
Benchmark-Volumen begeben, um den Brückenkredit zur Finanzierung des 
Aktienrückkaufs teilweise abzulösen. Mandatsbanken sind Barclays 
Capital, BNP Paribas, Deutsche Bank und RBS.
Thomas Rabe, Finanzvorstand der Bertelsmann AG, betonte: "Ende 
2007 werden wir unsere internen Finanzierungsziele wieder erreicht 
haben. Die bisherigen Reaktionen des Kapitalmarktes und der 
Ratingagenturen zeigen, dass unser Finanzierungskonzept nach dem 
Aktienrückkauf für glaubwürdig erachtet wird. Ab 2008 kann 
Bertelsmann wieder über einen Finanzspielraum von jährlich gut einer 
Milliarde Euro verfügen. Die aktuelle Bilanz zeigt, dass wir auf dem 
richtigen Weg sind. Für das laufende Geschäftsjahr bestätigen wir 
unsere Prognose einer knapp zehnprozentigen Umsatz- und 
Ergebnissteigerung. Bertelsmann wird das operative Rekordergebnis von
2005 damit übertreffen."
Unternehmensbereiche:
Europas führende Fernseh-, Radio- und TV-Produktionsgruppe RTL 
Group (Umsatz: 2,9 Mrd. Euro; Operating EBIT: 471 Mio. Euro) 
verzeichnete im Halbjahr einen kräftigen Anstieg bei Umsatz und 
Ertrag. Für den Zuwachs sorgte vor allem ein verbessertes 
Werbegeschäft in allen wichtigen europäischen Märkten mit Ausnahme 
Großbritanniens. Insbesondere die RTL-Senderfamilie in Deutschland 
und M6 in Frankreich konnten die Werbeeinnahmen steigern. RTL 
Nederland verzeichnete trotz eines neuen Wettbewerbers auf dem 
TV-Markt stabile Marktanteile und ein deutliches Ergebnisplus. Mit 
Erfolgsformaten wie "Idol", "Quizmania" und "The X-Factor" leistete 
auch der Produktionsbereich Fremantle Media einen signifikant 
gestiegenen Umsatz- und Ergebnisbeitrag. M6 gelang es, seine 
Pionierrolle im Ausbau des Diversifikationsgeschäfts zu untermauern: 
Zusatzgeschäfte wie das vom Start weg erfolgreiche Mobilfunkangebot 
M6 Mobile mit inzwischen mehr als einer halben Million Abonnenten 
stehen für einen stetig wachsenden Anteil werbeunabhängiger Erlöse.
Random House (Umsatz: 859 Mio. Euro; Operating EBIT: 48 Mio. 
Euro), weltweit größte Buchverlagsgruppe, hat den Umsatz im Halbjahr 
trotz weiterhin stagnierender Buchkonjunktur gesteigert und den 
operativen Gewinn stabil gehalten. Dazu trugen eine verbesserte 
Performance in Nordamerika und Deutschland sowie die anhaltend hohe 
Profitabilität von Random House UK bei. In den USA gelang es den 
Random-House-Autoren, in den ersten sechs Monaten des Jahres mit 
insgesamt 24 Titeln auf Platz Eins der 
New-York-Times-Bestsellerlisten zu kommen - mehr als im Gesamtjahr 
2005. In Großbritannien steuerte Random House mehr als ein Viertel 
aller Titel auf den Bestsellerlisten der Sunday Times bei. Der 
Rekordabsatz von Dan Browns Thriller "The Da Vinci Code" setzte sich 
mit einer filmbegleitenden Taschenbuchausgabe fort: Mehr als sieben 
Millionen Exemplare gingen allein in den USA und Großbritannien in 
Druck. Die deutsche Verlagsgruppe Random House weitete ihr Geschäft 
mit der Übernahme von Gerth Medien und dem Programm der im Vorjahr 
erworbenen Verlage DVA, Kösel und Manesse aus.
Der führende europäische Magazinverlag Gruner + Jahr (Umsatz: 1,4 
Mrd. Euro; Operating EBIT: 111 Mio. Euro) erzielte einen deutlich 
gestiegenen Umsatz; das operative Ergebnis des ersten Halbjahres 
blieb unter dem des Vorjahres. Der Umsatz wuchs bei weitgehend 
stabilen Stammgeschäften im In- und Ausland durch die Einbeziehung 
der Motor Presse und des Tiefdruck-Joint-Ventures Prinovis sowie 
durch 2005 neu eingeführte Titel wie "Park Avenue", "View" und 
"Healthy Living" in Deutschland oder "Glamour" in den Niederlanden. 
Im ersten Halbjahr 2006 setzte Gruner + Jahr seine Offensive mit 
Neueinführungen fort: Die Verlagsgruppe gründete weitere 
internationale Ableger von GEO und ging in Deutschland mit dem 
Frauen-Magazin "emotion" an den Start. Anlaufverluste der neuen Titel
sowie verschärfter Wettbewerb im Druckbereich belasteten das 
Operating EBIT; die erfreuliche Ergebnisentwicklung bei den 
Stammtiteln in Deutschland und Frankreich konnte dies jedoch zu einem
großen Teil ausgleichen.
Der Unternehmensbereich BMG (Umsatz: 888 Mio. Euro; Operating 
EBIT: 2 Mio. Euro), der aus dem 50-prozentigen Bertelsmann-Anteil an 
Sony BMG und dem aktuell zum Verkauf stehenden Musikverlag BMG Music 
Publishing besteht, lag bei Umsatz und Ertrag unter Vorjahr. Die sehr
positive Entwicklung im Verlagsgeschäft konnte einen deutlichen 
Rückgang im Tonträgergeschäft nur teilweise ausgleichen. Dieser 
Rückgang hängt mit einem anhaltenden Marktrückgang und mit der 
Verschiebung wichtiger Veröffentlichungen zusammen. Die hohen 
realisierten Kostensenkungen des Joint Ventures konnten den 
Margenverlust abfedern, aber nicht auffangen. Für das erste Halbjahr 
geplante Alben internationaler Stars standen zu Beginn des zweiten 
Halbjahres unmittelbar bevor bzw. erfolgten bereits. Dies wird zu 
einer Geschäftsbelebung führen. Der Anteil des digitalen Geschäfts am
Gesamtumsatz von Sony BMG hat sich auf gut 13 Prozent erhöht und 
damit im Vergleich zum Vorjahr praktisch verdoppelt.
Der Medien- und Kommunikationsdienstleister Arvato (Umsatz: 2,2 
Mrd. Euro; Operating EBIT: 96 Mio. Euro) hat seinen Umsatz spürbar 
gesteigert, der operative Ertrag blieb trotz schwierigen Marktumfelds
stabil. Das Umsatzwachstum basierte auf organischer Stärke sowie auf 
Portfolioeffekten, so etwa der Einbeziehung von Prinovis und der 
Infoscore-Gruppe. Der Dienstleistungsbereich profitierte von einer 
starken Nachfrage im Bereich Servicecenter mit einer sehr guten 
Entwicklung in Frankreich und einem erfreulichen 
Kundenbindungsgeschäft in Deutschland. Untermauert wird dies durch 
den anhaltenden Trend zum Outsourcing von Kommunikations- und 
Logistikdienstleistungen. Schwieriger ist die aktuelle 
Geschäftssituation im Benelux-Raum sowie im Bereich der Reparatur von
Mobilfunkgeräten. Die Drucksparte von Arvato konnte sich in 
angespannter Marktlage gut behaupten. Bei den Druckereien in den USA 
und Italien sowie bei Prinovis wirkten sich hoher Preisdruck und 
Überkapazitäten ergebnismindernd aus, dies konnte durch gute 
Geschäfte bei Mohn Media jedoch ausgeglichen werden.
Die Direct Group (Umsatz: 1,3 Mrd. Euro; Operating EBIT: 13 Mio. 
Euro) verzeichnete ein kräftiges Umsatz- und Ergebnisplus; zur 
Ergebnissteigerung trugen alle Geschäftsbereiche bei. Gestützt wurde 
der Wachstumskurs von Akquisitionen; bereinigt ergab sich ein 
leichter Umsatzrückgang. Kostenmanagement und die zügige Integration 
der Zukäufe bildeten die Basis für die deutlich verbesserte 
Ertragslage. In Europa konnte die Direct Group ihre Position als 
führender Buchverkäufer ausbauen. Im Frühjahr übernahm France Loisirs
die Buchhandelskette Forum Alsatia. In Portugal ist die Direct Group 
mit dem Erwerb der Filialkette Bertrand per 1. Juli 2006 zum 
führenden Buchhändler des Landes aufgestiegen. Die enge Kombination 
aus Club und Buchhandel eröffnet der Direct Group mit ihren weltweit 
rund 35 Millionen Clubmitgliedern neue Kundenkreise. In den USA wurde
die Zusammenführung des DVD-Versandhändlers Columbia House mit dem 
Musikclub BMG Direct rasch und kosteneffizient vollzogen.
Die Tabelle entnehmen Sie bitte dem beigefügten pdf-Dokument.
Über die Bertelsmann AG
Bertelsmann ist ein Medienunternehmen, das weltweit führende 
Positionen in den relevanten Märkten einnimmt. Kerngeschäft ist die 
Erstellung erstklassiger Medieninhalte. Zur Unternehmensgruppe 
gehören Europas Nummer 1 im Fernseh- und Radiogeschäft, die RTL 
Group, sowie die weltweit größte Buchverlagsgruppe Random House mit 
mehr als 100 Einzelverlagen (Alfred A. Knopf, Bantam, Goldmann). Auch
der größte europäische Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr (Stern, Geo,
Capital) sowie der Musikbereich BMG, bestehend aus dem Joint Venture 
Sony BMG (Anastacia, Alicia Keys, Beyoncé, Dido, Usher) und dem 
Musikverlag BMG Music Publishing, stehen für Kreativität und starke 
Marken. Die Medien- und Kommunikationsdienstleistungen des 
Unternehmensbereiches Arvato umfassen neben den expandierenden 
Bereichen Arvato Logistics Services und Arvato Direct Services 
(Distribution, Service Center, Kundenbindungssysteme) hochmoderne 
Druckereien, Speichermedienproduktion und umfassende 
IT-Dienstleistungen. In der Direct Group sind die Endkundengeschäfte 
von Bertelsmann gebündelt: Buch- und Musikclubs mit mehr als 35 
Millionen Mitgliedern weltweit.
Andreas Grafemeyer
Leiter Medien- und Wirtschaftsinformation
Tel.: 05241-80-2466
E-Mail:  andreas.grafemeyer@bertelsmann.de

Original content of: Bertelsmann SE & Co. KGaA, transmitted by news aktuell

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