Fischbach: Deutschland braucht keinen Sterbehilfeverein
Berlin (ots)
Zu den erneuten Vorstößen des Leiters der Schweizer-Sterbehilfe-Organisation erklärt die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach MdB:
Die erneuten Äußerungen Ludwig Minellis vom Wochenende zeigen, wie notwendig die Forderung nach einem Verbot der Organisation ist, die die Union erhoben hat.
Nachdem die Sterbehilfe-Organisation zuletzt zwei Deutschen auf einem Parkplatz in der Schweiz in den Freitod verholfen hat, hat der Gründer von Dignitas, Ludwig Minelli, in einem Schweizer Zeitungsinterview am Wochenende nachgelegt. So soll seine Suche nach einem Sterbewilligen in Deutschland Erfolg gezeigt haben. Angeblich habe Minelli einen Freiwilligen gefunden, der mit Dignitas eine "Sterbebegleitung" auf deutschem Boden machen möchte und dessen Angehörige bereit sind, auf Kosten der Organisation bei einer anschließenden Strafverfolgung durch die gerichtlichen Instanzen zu gehen.
Der Vorstoß von Minelli ist ungeheuerlich. Minelli spricht von einem 'Menschenrecht auf Suizid' und von 'Sterbebegleitung', dabei konterkarikiert das Vorgehen von Dignitas jegliche Bemühungen um ein menschenwürdiges Sterben. Was wir brauchen, ist nicht eine Tötung von sterbewilligen Personen, wie sie Dignitas praktiziert, sondern eine Sterbebegleitung, die diesen Namen auch verdient.
Deutschland braucht keine Filiale von Dignitas, sondern Einrichtungen für Menschen, die Sterbende in ihre Mitte nehmen und sie fürsorglich bis zu ihrem natürlichen Tod begleiten. Was es dafür braucht, ist eine Stärkung der Palliativmedizin und der Hospizarbeit.
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