Klöckner/Bleser/Singhammer/Meyer: Verbraucherschutz für Senioren stärken
Berlin (ots)
Anlässlich des heutigen Fachgesprächs der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Thema "Verbraucherschutz für Senioren" erklären die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner MdB, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Johannes Singhammer MdB, und der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Technologie, Laurenz Meyer MdB:
Im Jahr 2030 wird jeder dritte Bundesbürger älter als 60 Jahre sein. Damit werden Senioren auch als Konsumenten immer wichtiger: Schon heute verfügen sie mit 316 Milliarden Euro in Deutschland über eine hohe Kaufkraft. Dabei ist die Generation der über 60jährigen keine homogene Gruppe: Ältere Menschen sind heute größtenteils mobil und vital, reisen gern und gönnen sich - sofern sie über das nötige Geld verfügen - gerne einen gewissen Lebensstandard. Dies zeigt sich auch an ihrem Konsumverhalten: Ältere Menschen haben im Alltag besondere Ansprüche an Qualität, Handhabung und Beratung.
Viele Warenangebote und Dienstleistungen stellen ältere Verbraucher in ihrem Alltag vor große Probleme: kaum überschaubare Produktpaletten oder zu komplizierte Gebrauchsanweisungen. Ältere Menschen fühlen sich in Verkaufssituationen vermehrt nicht ernst genommen. Dabei geht es nicht nur um ein Handy mit großen Tasten oder den "Senioren-PC". An Bahnhöfen oder im Internet wimmelt es von Anglizismen und Wortschöpfungen, die älteren Menschen das Leben oft unnötig schwer machen. Auch als Kreditnehmer sind Senioren oftmals unerwünscht.
Umso wichtiger ist es, Senioren als Verbrauchergruppe zu stärken. Für die Union ist und bleibt Verbraucherpolitik immer auch Seniorenpolitik. Es gilt, die Rahmenbedingungen des Alltags für ältere Verbraucher so zu gestalten, dass sie nicht von Informationen ausgegrenzt, sondern als mündige Konsumenten gestärkt werden. Um dies zu erreichen, setzt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in ihrem Positionspapier auf folgende Instrumente:
Wir brauchen eine bessere Vernetzung zwischen Senioren-, Wirtschafts-, Verbraucherverbänden und Politik, um Standards bei generationengerechten Produkten zu setzen und Probleme im Verbraucheralltag früher zu erkennen. Wir streben eindeutig formulierte und klar erkennbare Wegweiser, Warnhinweise und Produktbeschriftungen an. Wir appellieren an Unternehmen, die Beschriftung auf Verpackungen deutlich lesbar zu gestalten und alle Produkte mit leserlichen Mindestschriftgrößen zu kennzeichnen.
Auch im Internet gibt es Handlungsbedarf: Immer häufiger nutzen älteren Menschen die Vorteile des Internets. Unübersichtliche Seiten mit versteckten Kosten- und Abofallen sowie angeblich lukrative Gewinnspiele - die Liste der Probleme ist lang. Umso wichtiger ist es, Kostenfallen im Netz zu minimieren. Ein verpflichtendes Bestätigungsfeld vor jedem Internet-Vertragsabschluss kann gerade älteren Menschen im Umgang mit dem Medium Sicherheit bieten. Ebenso dürfen Kreditgeschäfte keine Frage des Alters sein. Wir appellieren deshalb an Banken und Sparkassen, ältere Verbraucher nicht von finanziellen Geschäften auszugrenzen. Wir müssen auch eine verständliche Sprache fördern. Vor allem ältere Menschen, deren schulische Bildung das Erlernen von Fremdsprachen noch nicht vorsah, fühlen sich durch die wachsende und ausschließliche Nutzung von Anglizismen ausgegrenzt.
Wir setzen auf den weiteren zügigen Ausbau der Dienstleistungen speziell für Seniorinnen und Senioren. Denn gerade Senioren sind auf eine haushaltsnahe Versorgung mit Gütern ihres täglichen Lebens angewiesen. Die flächendeckende Aufklärung und Beratung für ältere Konsumenten durch die Verbraucherzentralen ist als neues Ziel zu vertiefen. Hier sind die Verbraucherzentralen und die Bundesländer gefragt.
Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Positionspapier "Seniorenpolitik ist Verbraucherpolitik" auf der Internetseite der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
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