CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Brähmig/Krüger: Tourismuswirtschaft der neuen Länder erreicht bundesweit Spitzenwerte
Berlin (ots)
Anläßlich einer Informationsreise der Arbeitsgruppe Tourismus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nach Mecklenburg-Vorpommern am 2. und 3. Juli 2000 erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Klaus Brähmig MdB, und das Mitglied im Tourismus-Ausschuss aus Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Paul Krüger MdB:
Die neuen Bundesländer haben beim Aufbau des Tourismus eindrucksvolle Leistungen erbracht und verfügen vielerorts über die modernsten Hotels und neuesten Erlebnisbäder Deutschlands. Durch massive Investitionen der bis 1998 CDU/CSU-geführten Bundesregierung sind im Tourismus an vielen Stellen unübersehbar tatsächlich die von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl versprochenen blühenden Landschaften entstanden. Von 1992 bis 1999 haben sich die Übernachtungszahlen in den neuen Ländern verdoppelt, gleichzeitig stieg ihr Anteil an der Gesamtzahl der Übernachtungen in Deutschland in diesem Zeitraum von 9,2 auf 17,6%. Absoluter Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern, das 1999 einen Übernachtungszuwachs von 17,6% erreichte und jetzt sogar die höchste Fremdenverkehrsintensität aller Bundesländer hat, d.h. hier gibt es bundesweit die meisten Gästeübernachtungen pro Einwohner.
Mecklenburg-Vorpommern ist auch ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Umorientierung von traditionellen Einkommensquellen wie Werftindustrie und Landwirtschaft hin zur Förderung der wachstumsstarken und arbeitsplatzintensiven Dienstleistungsbranche Tourismus. Begünstigt wird diese Entwicklung nicht nur von einer Vielzahl einzigartiger Schlösser und Burgen, die zunehmend restauriert und Besuchern zugänglich gemacht werden, sondern auch von großflächigen, weitgehend unberührten Naturlandschaften. Hier liegen allein drei der Nationalparke der neuen Länder, die zu Recht als das "Tafelsilber der deutschen Einheit" bezeichnet werden. Neben der Ostseeküste ist es zunehmend die Mecklenburgische Seenplatte, die als zweite Urlaubshochburg des Bundeslandes vor allem Wanderer, Radfahrer, Kanuten, Hausbootfahrer und Naturliebhaber generell anzieht. Hier engagiert sich bei Malchow erfreulicherweise erstmals auch ein großer deutscher Reiseveranstalter und internationale Hotelketten gemeinsam in einem Großprojekt für den Deutschlandtourismus.
Die Tourismuspolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sehen aber diese positive Entwicklung durch die Steuer-, Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Verkehrspolitik der rot-grünen Bundesregierung gefährdet. Vor allem die kostentreibende und noch steigende Ökosteuer setzt die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusstandorts Deutschland aufs Spiel. Während der steuerbefreite Flugverkehr bei Auslandsreisen von der Ökosteuer nicht betroffen ist, wird Deutschlandurlaub immer teurer, da hier die Anreise meist mit Pkw oder Bus erfolgt. Rückgänge bei Inlandsreisen, Verkürzungen der Reisedauer und Zurückhaltung beim Konsum vor Ort zu Lasten der Hotels, Gaststätten und des Einzelhandels sind damit vorprogrammiert. Fatal ist auch die Verzögerung beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, da gerade die neuen Bundesländer trotz aller bisherigen Anstrengungen noch lange nicht so gut erreichbar sind wie andere deutsche Ferienregionen. Die Bundesregierung muss auch endlich die steuerliche Benachteiligung deutscher Hotels innerhalb der Europäischen Union abbauen und die kontraproduktive Neuregelung der 630-DM-Jobs rückgängig machen, damit der Gastronomie wieder genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion plädiert auch für die bessere Vermarktung Deutschlands als Reise- und Urlaubsziel im In- und Ausland. Die von Bund hierfür über die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) bereitgestellten Mittel in Höhe von jährlich ca. 40 Mio. DM sind angesichts der milliardenschweren Förderung veralteter Industrien und der höheren staatlichen Werbeausgaben ausländischer Konkurrenzziele nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ein Ausgleich des Reiseverkehrsdefizits von gegenwärtig ca. 57 Mrd. DM würde rein rechnerisch 450.000 neue Arbeitsplätze in der deutschen Tourismuswirtschaft schaffen. Mit mehr Investitionen zur Durchdringung wichtiger Auslandsmärkte, die die vorwiegend mittelständische geprägte Tourismuswirtschaft nicht alleine aufbringen kann, bestünde auch endlich eine reelle Chance, den niedrigen Anteil der neuen Länder bei ausländischen Gästen zu steigern. Mit 5,6% ist er nicht einmal halb so hoch wie in den alten Ländern und liegt sogar noch mehr als ein Prozent unter dem Wert von 1992. Auch beim Inlandstourismus ist das Potential noch gewaltig, da laut Umfragen bisher 40% der Bürger in Westdeutschland weder privat noch beruflich die neuen Länder besucht haben. Um die große Bedeutung des Tourismus für die Gesamtwirtschaft zu verdeutlichen und endlich die notwendigen Diskussionen zu dieser "Leitökonomie des 21. Jahrhunderts" in Wirtschaft und Gesellschaft zu ebnen, haben die CDU/CSU-Tourismuspolitiker vorgeschlagen, das Jahr 2001 zum Jahr des Tourismus in Deutschland auszurufen.
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