CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Hüppe: Alle Jahre wieder...Cannabislegalisierung auf dem Parteitag der Grünen
Berlin (ots)
Zu dem auf dem Parteitag der Grünen mit großer Mehrheit angenommenen Antrag, nach dem der Besitz von Hanfpflanzen bis zu einem Richtwert von 30 Gramm straflos sein soll, erklärt der Drogenpolitische Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hubert Hüppe MdB:
Wie schon so oft versuchte sich der jüngste Parteitag der Grünen an Forderungen nach der weiteren Freigabe von Cannabisdrogen.
Wenn die Grünen dabei immer wieder die geringere Toxizität von Cannabis als Alkohol betonen, vergessen sie allerdings, dass die besondere Gefahr des Cannabiskonsums weniger in den körperlichen als in den psychischen Folgen liegt.
Spricht Frau Nickels, Drogenpolitische Sprecherin der Bundesregierung, dazu in ihrem Suchtbericht 1999 von einer Zunahme der Zahl der Personen in den Beratungs- und Behandlungsstellen, bei denen Cannabis primärer Behandlungsanlass war, schien die grüne Politikerin diese Problematik auf dem Parteitag nicht mehr zu kennen und ließ sich vielmehr demonstrativ eine Hanfpflanze überreichen.
Grund für den Drogenkonsum ist fast immer der Wunsch nach einer Veränderung der Realität. Bei regelmäßigem Konsum besteht daher das Risiko, mit den realen Problemen nicht mehr fertig zu werden. Dies trifft vor allem Jugendliche, die sich in einer Phase der Orientierung befinden, sei es nun in Bezug auf die eigene Persönlichkeit, den Beruf oder partnerschaftliche Beziehungen.
Eine Entkriminalisierung von Cannabis würde hier den Eindruck eines Eingeständnisses der Harmlosigkeit von Cannabis entstehen lassen und damit ein falsches Signal setzen.
Es erscheint zudem für den Schutz der Bevölkerung vor Gesundheitsschäden fragwürdig, einerseits wie Frau Nickels zu Recht auf die Gefährdung durch die legalen Drogen Alkohol und Tabak hinzuweisen, aber andererseits die nächste Droge in der Gesellschaft etablieren zu wollen.
Angesichts der bereits existierenden Problematik und gesellschaftlichen Etablierung legaler Drogen durch Legalität und Zugänglichkeit und angesichts der Unmöglichkeit, einen einmal in der Gesellschaft gefestigten Konsum rückgängig machen zu können, sollten die Grünen sehr vorsichtig mit Forderungen nach Freigabe weiterer Drogen umgehen.
Bleibt die Frage, ob Frau Nickels mit derselben Gelassenheit, mit der sie die Hanfpflanze entgegengenommen hat, auch eine Tabakpflanze angenommen hätte.
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