CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Eichhorn: Bahn muss mehr für Familien, Senioren und Behinderte tun
Berlin (ots)
Zu einem Gespräch der Arbeitsgruppe Familie, Senioren, Frauen und Jugend der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit Vertretern der Bahn AG, erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Frau Maria Eichhorn MdB:
Immer wieder erreichen uns Beschwerden von älteren und behinderten Menschen, aber auch von Familien mit kleinen Kindern über die Bahn AG. Daher haben wir Herrn Koch, der im Vorstand den Bereich Marketing und Service verantwortet, und Herrn Brandenbusch, dem Leiter der Serviceabteilung, unsere Kritikpunkte vorgetragen. Als Ärgernisse sind aus unserer Sicht vielfältige Erschwernisse für mobilitätseingeschränkte Bürger zu nennen, so zum Beispiel:
* Schlechte Bedingungen für kleine Kinder (z.B. keine Wickelmöglichkeiten, wenige Plätze für Kinderwagen). * Der Weg zum Bahngleis und Zugeinstieg ist sehr oft nicht barrierefrei. * Umsteigezeiten, Pünktlichkeit, Anschlusssicherheit, Verständlichkeit der Durchsagen und Informationsservice sind für Personen mit Einschränkungen oder mit kleinen Kindern erhebliche Erschwernisse. * Bei Störungen, insbesondere bei lärmenden, betrunkenen oder pöbelnden Mitreisenden ist das Sicherheitsgefühl der Reisenden
stark beeinträchtigt. * Der Gepäckservice ist zu langsam und zu teuer, ein selbständiges Reisen mit Gepäck aber für Senioren, Behinderte und Familien oft nicht möglich.
Die Vertreter der Bahn AG teilten diese Kritikpunkte überwiegend, waren für unsere Anregungen offen und zeigten auch eine Reihe erfolgreicher Bemühungen in diesen Bereichen auf. Eine barrierefreie Gestaltung aller 6000 Bahnhöfe ist finanziell und baulich nicht realisierbar. Die Bahn AG sucht daher eher nach einem Konzept, das eine gleichmäßige Verteilung von barrierefreien Bahnhöfen mit einer von der Bahn AG organisierten individuellen Anreise dorthin verbindet. Dies wäre aus unserer Sicht ein vertretbarer Kompromiss. Zudem wird eine elektrische Einstiegshilfe derzeit in dreißig Nahverkehrzügen getestet und könnte eventuell vielerorts den von Behinderten als belastend empfundenen mobilen Lift, der individuell bestellt und eingesetzt werden muss, ablösen. Eine solche Lösung halten wir für dringend erforderlich.
Herr Koch bestätigte einerseits einen Mangel an senioren-, behinderten- und familiengerechten Sitzplätzen, weist aber auch auf die geringe Auslastung solcher Plätze hin, für die gleichzeitig bis zu fünf normale Sitzplätze investiert werden. Es bestand Einigkeit unter den Gesprächsteilnehmern, dass eine Lösung durch variable Platzkonzepte angestrebt werden könnte, die nach Bedarf an Reisende mit besonderen Bedürfnissen flexibel angepasst werden können.
Das für alle betrachteten Personengruppen sehr beschwerliche Thema Gepäck wird von allen Gesprächsteilnehmern als dringend reformbedürftig eingestuft. Es soll durch einen wesentlich schnelleren und eventuell preislich gestaffelten Service deutlich verbessert werden.
Mit Blick auf die Sicherheit in den Zügen wurde uns zugesichert, dass die Anzahl der Zugbegleiter nicht verringert werden sollen.
Die Abgeordneten betonten abschließend die Bedeutung des weitverzweigten Streckennetzes und sprachen sich auch aus sozialpolitischen Gründen nachdrücklich für den Erhalt der Strecken aus, die eine regionale Anbindung der Bewohner kleinerer Städte und Gemeinden sicherstellen, da dies für die betrachteten Personengruppen unabdingbar ist.
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