CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Börnsen: Küstenkreis der Union fordert
Sicherheitsschiff für die Ostsee
Berlin (ots)
Für den zügigen Bau eines zeitgemäßen Sicherheitsschiffes für die Ostsee hat sich jetzt der Gesprächskreis Küste der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nach einer Expertenanhörung ausgesprochen. Dazu erklärt der zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen MdB:
Heute passieren jährlich bereits über 50.000 Schiffe die risikoreiche Kadetrinne, in zehn Jahren sollen es mehr als 100.000 sein, wenn das Wirtschaftswachstum der Ostseeanrainer so anhält. Schon heute ist dort der Bootsverkehr größer als in der Deutschen Bucht. Doch es fehlt ein Sicherheitsschiff mit einer Schlepperkapazität für Riesentanker und Großcontainer in der Ostsee. Eine "Oceanic" wie in der Nordsee gibt es nicht.
Diese Sicherheitslücke muss schnellstmöglich geschlossen werden. Auf polnische, baltische oder russische Nachbarschaftshilfe zu warten, bringt nichts, weil deren Havarie-Kapazität völlig veraltet ist. Der Bundesverkehrsminister muss handeln.
Das von einer Expertengruppe vorgestellte Modell soll die guten Schleppereigenschaften der "Oceanic" und die Manövriereigenschaften und Feuerlöschfähigkeit des Mehrzweckschiffs "Neuwerk" vereinen. Zur Ausrüstung des Schiffes gehören ein großes Hubschrauberlandedeck, ein Hospital, sowie Unterbringungsmöglichkeiten für einen Krisenstab. Der 70 Meter lange Neubau soll dabei mit einer Zugkraft von 180 Tonnen auch schwerste Tanker und Containerschiffe auf den Haken nehmen können.
Bei einer Stationierung in der Ostsee würde das Schiff von Rostock aus in vier Stunden Rügen und in sechs Stunden die Flensburger Förde erreichen. Bei der Schleppkapazität der neuen Sicherheitsschiffe, von denen nach Ansicht der Experten eines in der Nordsee und eines in der Ostsee stationiert werden müssten, wurde neben Tankern auch die neuen Großcontainerschiffe berücksichtigt.
Anklang fand bei den Abgeordneten das vorgelegte Finanzierungskonzept. Es fußt auf der Idee einer Privatfinanzierung für den 80 Mio. Mark Neubau. Danach würde das Schiff nicht aus Steuergeldern, sondern durch die Schlepperreedereien finanziert. Das Verkehrsministerium müsste sich allerdings zu einer langfristigen Charter des Schiffes für zwölf bis 15 Jahre bereit erklären. Dieses Modell wird am englischen Kanal in Dover bereits mit Erfolg praktiziert.
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