CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Hüppe: Bessere Hilfsangebote für
drogenabhängige Aussiedler
Berlin (ots)
Zu dem alarmierenden Anstieg der Drogentoten unter den Aussiedlern erklärt der drogenpolitische Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hubert Hüppe MdB:
Die herkömmlichen Angebote für drogenabhängige Aussiedler reichen offenbar nicht aus. Das zeigt der drastische Anstieg der Drogentoten bei Aussiedlern um fast das Fünffache auf 172 Todesfälle im Jahr 2000 (1999: 36). Alarmierend ist auch das Durchschnittsalter der Drogentoten, das mit 27 Jahren deutlich unter dem der übrigen Rauschgifttoten (33 Jahre) liegt.
Da erschreckend wenige der zumeist russischsprachigen Drogenkranken unter den Aussiedlern von den konventionellen Hilfeangeboten erreicht werden, müssen russischsprachige Angebote, die auch auf sozio-kulturelle Bedürfnisse eingehen, schnell erweitert werden. So könnten Schwellenängste abgebaut und der Zugang zu Hilfeeinrichtungen erleichtert werden.
Bisher sind die Aktivitäten der Bundesregierung mehr als dürftig. Die Union hatte bereits vor über einem Jahr mit einer Kleinen Anfrage (BT-Drs. 14/4582) auf die Problematik aufmerksam gemacht. Damals hatte die Bundesregierung eingestehen müssen, weder über belastbare Daten hinsichtlich der Art der Drogen noch hinsichtlich der Intensität des Drogenkonsums bei Aussiedlern zu verfügen.
Die Bundesregierung muss sich jetzt endlich den Problemen stellen und Präventionsmaßnahmen ergreifen, die auch die russischsprachigen Aussiedler erreichen und deren spezifischen kulturellen Gegebenheiten gerecht werden.
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