All Stories
Follow
Subscribe to CDU/CSU - Bundestagsfraktion

CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Connemann/Stegemann: Tierhalter dürfen nicht die Zeche der anderen zahlen
Nationaler Pakt für Nutztierhaltung gefordert - Entlohnung höherer Standards notfalls per Gesetz

Berlin (ots)

Zur Nutztierhaltung und zur Lage in der Fleischindustrie hat am heutigen Freitag auf Einladung des Bundeslandwirtschaftsministeriums ein Branchengespräch stattgefunden. Dazu erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Gitta Connemann, und der agrarpolitische Sprecher Albert Stegemann:

Gitta Connemann: "Höhere Standards haben ihren Preis. Allein der Verzicht auf Werkverträge wird etwas kosten. Von neun bis 15 Prozent ist die Rede. Weder der Lebensmitteleinzelhandel noch die Schlachtbetriebe wollen auf Gewinne verzichten. Damit bleiben die Mehrkosten beim Erzeuger, unseren Landwirtinnen und Landwirten, hängen. Sie sind das schwächste Glied in der Kette. Sie dürfen aber nicht - wie schon so oft - die Zeche der anderen zahlen müssen.

Die Tierhaltungsbetriebe haben aktuell kaum mehr Luft zum Atmen. Für Schweinefleisch erhalten sie derzeit rund 1,70 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Die Kosten höherer Standards müssen für sie abgesichert werden - langfristig. Deshalb brauchen wir einen nationalen Pakt Nutztierhaltung - notfalls mit gesetzlichen Eingriffen. Wer bäuerliche Landwirtschaft will, wer Tierwohl will, muss dafür bezahlen."

Albert Stegemann: "Die Verbraucherinnen und Verbrauchen haben die Möglichkeit, an der Ladenkasse mitzuentscheiden, wie die Tierhaltung und das Tierwohl in Deutschland sich entwickeln. Hier setzt unter anderem die Initiative Tierwohl (ITW) an. Inzwischen kennt eine große Mehrheit der Verbraucher die Produkte und unterstützen deren Idee. Darüber hinaus erhalten die teilnehmenden Landwirte eine Entschädigung für den Mehraufwand und bleiben damit wettbewerbsfähig.

Ohne die Einbindung der ITW bleibt eine nennenswerte Verbreitung von Tierwohlprodukten am Markt nur schwer vorstellbar. Eine staatliche Tierwohlprämie darf ferner nicht dazu führen, dass sich der Lebensmitteleinzelhandel aus der Verantwortung stiehlt."

Connemann: "Die Politik darf den Lebensmitteleinzelhandel nicht aus seiner Verantwortung entlassen. Zwar wirbt er mit Ethik, aber wenn es hart auf hart kommt, kauft er aber Billigfleisch im Ausland. Verbraucher können das nicht erkennen. Deshalb brauchen wir eine EU-weit verbindliche Haltungs- und Herkunftskennzeichnung. Dafür bietet die EU-Ratspräsidentschaft die Chance.

Jetzt ist der Lackmustest. Wer höhere Standards fordert, muss diese bezahlen. Notfalls muss der Handel gesetzgeberisch in die Pflicht genommen werden. Die Umsetzung der UTP-Richtlinie und ggfs. eine Novellierung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen bieten dazu die Chance."

Stegemann: "Schnelle und einfache Lösungen gibt es nicht. Deshalb soll die 'Zukunftskommission Landwirtschaft' darauf umfassende Antworten liefern - etwa auf die Frage, wohin die Landwirte ihre Schweine liefern sollen, wenn große Schlachthöfe schließen müssen. Auch muss geklärt werden, wie wieder Schlachthöfe in den Regionen entstehen oder mobile Schlachtungen stärker genutzt werden können. Auch das muss ein Thema für die EU-Ratspräsidentschaft werden."

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-53015
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de

Original content of: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, transmitted by news aktuell

More stories: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
More stories: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
  • 26.06.2020 – 14:56

    Hardt: Regelbasierte internationale Ordnung stärken

    Berlin (ots) - Gründung der Vereinten Nationen ist überragende Errungenschaft der Menschheitsgeschichte Heute vor 75 Jahren wurde die Charta der Vereinten Nationen unterzeichnet. Dazu erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt: "Die Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen vor 75 Jahren kann man gar nicht hoch genug schätzen. Das Jubiläum liegt kurz dem 1. Juli, dem ...

  • 25.06.2020 – 16:33

    Brand: Kampf gegen Folter ist lange nicht vorbei

    Berlin (ots) - Verantwortliche nicht ungestraft davonkommen lassen - Weltgemeinschaft darf nicht wegschauen Der 26. Juni ist der Internationale Tag gegen Folter. Dazu erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand: "Folter steht ganz oben auf der Liste der Unmenschlichkeiten. Deshalb gilt das Folterverbot absolut - für jede Art von Staat. ...

  • 25.06.2020 – 14:27

    Schipanski: Ambivalentes Urteil zur DSGVO

    Berlin (ots) - Wir müssen Daten nutzbar und sicher machen Zwei Jahre nach Inkrafttreten der DSGVO hat die EU-Kommission ihren Bericht zum Fortschritt der DSGVO veröffentlicht. Hierzu erklärt der digitalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tankred Schipanski: Tankred Schipanski: "Wir ziehen zur DSGVO ein ambivalentes Urteil. Einerseits ist es wichtig, dass die Unternehmen durch einen einheitlichen ...