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Böhmer: IGLU Studie – wir brauchen einen Bildungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren

Berlin (ots)

Zur Vorstellung der Ergebnisse der IGLU-Studie
erklärt die für Bildung und Forschung zuständige stellvertretende
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Maria Böhmer
MdB:
Wieder einmal haben es die CDU/CSU-regierten Länder gezeigt: Beim
Thema Bildung haben sie auch in der Grundschule die Nase vorn. Baden-
Württemberg hat die besten Ergebnisse erzielt, dicht gefolgt von
Bayern und Hessen. Baden-Württemberg kann sich im internationalen
Vergleich sehen lassen. So belegt es bei der Lesekompetenz Platz
fünf, bei naturwissenschaftlichen Kompetenz sogar Platz zwei und bei
der mathematischen Kompetenz Platz sieben. Auch Bayern und Hessen
stehen gut da. Diese Länder machen den SPD-regierten Ländern auch
schon wieder vor, wie man die Grundschulen auch für die Zukunft fit
machen kann. Wir brauchen – nicht nur für unsere Kinder in
Süddeutschland – einen Bildungsplan von 0 bis 10 Jahren.
Ein Trauerspiel ist es auch zu sehen, dass sich ein Teil der
Bundesländer dem Vergleich nicht stellen wollte. Auch wenn Tests nie
die ganze Wahrheit über den Bildungsstand sagen, so lassen sich doch
wertvolle Schlussfolgerungen daraus ziehen.
Der Zusammenhang zwischen Förderung im Kindergarten und Lernerfolg
in der Grundschule ist offensichtlich. Im Interesse eines besseren
Bildungsniveaus der Kinder müssen wir verstärkt bei der
vorschulischen Bildung und Betreuung ansetzen. Die moderne
Hirnforschung weist nach, was Mütter und Väter aus Erfahrung längst
wissen: Schon Kleinkinder sind in hohem Maße neugierig und
bildungsfähig. Die heute faktisch praktizierte Trennung von Betreuung
und Erziehung im Kindergarten einerseits und Bildung in der Schule
andererseits ist künstlich und überholt. Lernen muss noch stärker als
stufenübergreifender Prozess verstanden werden, der nicht erst mit
der schulischen Bildung beginnt. Die Erfahrungen in Baden-Württemberg
mit der verbindlichen Kooperation zwischen Kindergärten und Schulen
bestätigen dies.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat dazu in einem Positionspapier
Stellung genommen. Für uns sind folgende Schritte unverzichtbar:
•	Förderung der Kinder im Kindergarten mit dem Ziel einer
frühzeitigen Einschulung,
•	wirksame Förderung bildungsbenachteiligter Kinder,
insbesondere auch mit Migrationshintergrund,
•	Verbesserung der Sprachkompetenz und erfolgreiches Bestehen
von Sprach- und Entwicklungsstandstests als bindende Voraussetzung
für die Einschulung,
•	stärkere Einbindung der Eltern in die Bildungs- und
Erziehungsarbeit der Kindergärten,
•	Reform der Ausbildung der Fachkräfte; stärkere Verzahnung
der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern für das dritte
Kindergartenjahr stärker mit der Aus- und Fortbildung für Lehrkräfte
in Grundschulen,
•	bessere Verzahnung von vorschulischem Bereich und
Grundschule aus pädagogischen Gründen,
•	letztes Kindergartenjahr vor der Einschulung für Eltern mit
zwei und mehr Kindern kostenfrei,
• Einschulung mit 6 Jahren als Regel.
Gleichzeitig müssen wir die Eltern in ihrer
Erziehungsverantwortung stärken. Eltern müssen als gleichberechtigte
Erziehungspartner in Schulen und Kindergärten stärker einbezogen
werden. Betreuungs- und Bildungseinrichtungen sollen ein Ort sein, an
dem Eltern Hilfe und Unterstützung bei der häuslichen Erziehung ihrer
Kinder erhalten können. Nur wenn Eltern, Lehrer und Erzieher in
diesen entscheidenden Lebensjahren an einem Strang ziehen, können wir
Chancengerechtigkeit erzielen.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846
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