Böhmer: Therapeutisches Klonen das Klonverbot behält seine Gültigkeit
Berlin (ots)
Zu den Forschungen in Südkorea, bei denen erstmals menschliche Embryonen geklont und daraus Stammzellen gewonnen wurden, erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Maria Böhmer MdB:
Erstmals wurde so genanntes therapeutisches Klonen in Südkorea durchgeführt und Stammzellen aus menschlichen Embryonen gewonnen. Das ist ein spektakuläres, aber dennoch kein überraschendes Ergebnis. Dass dies eines Tages möglich sein würde, war vorauszusehen.
Dieses Forschungsergebnis ändert jedoch nichts an unserer Auffassung zum Klonen: Embryonen dürfen nicht zum Zwecke der Forschung hergestellt und getötet werden. Bereits seit 1991 ist in Deutschland Klonen verboten und steht unter Strafe. Dies kommt auch im Bundestagsbeschluss zu einem internationalen Klonverbot zum Ausdruck, in dem eine weltweite Ächtung des Klonens gefordert wird. Der Bundestagsbeschluss zum Klonverbot ist kein Schönwetterbeschluss. Er behält trotz oder gerade wegen dieser neuen Ergebnisse seine Gültigkeit. Denn der Mensch darf nicht zum Material werden.
Deutschland steht mit dieser Auffassung nicht allein. Eine große Zahl von Staaten vertritt die gleiche ethische Position. Durch das Blockadeverhalten der Bundesregierung wurde eine internationale Resolution auf UN-Ebene verhindert, die sowohl das so genannte therapeutische als auch das reproduktive Klonen geächtet hätte. Wertvolle Zeit ist daher verstrichen.
Wir wollen mit aller Kraft Menschen mit derzeit unheilbaren Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer helfen, aber nicht um den Preis, dass Menschenleben geopfert wird. Der Mensch ist nicht verfügbar und darf nicht zum Ersatzteillager verkommen.
Es gibt viel versprechende Alternativen, insbesondere bei der ethisch unbedenklichen Forschung an adulten Stammzellen, bei der bereits so große Fortschritte gemacht wurden, dass medizinische Therapien bereits heute Praxis in der Krebsbekämpfung sind. Diese Forschung und konkreten Therapiemöglichkeiten gilt es hier in Deutschland zu fördern und voranzubringen. Hierzu sollte die heutige Nachricht ein besonderer Ansporn sein.
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