Wöhrl: Ausbildungsplatzabgabe gehört in den Schredder
Berlin (ots)
Im Vorfeld der Öffentlichen Anhörung zur Ausbildungsplatzabgabe am morgigen Freitag, den 23. April 2004, erklärt die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dagmar G. Wöhrl MdB:
Die Ausbildungsplatzabgabe gehört in den Papier-Schredder. Eine Verbannung in die Schublade reicht bei diesem Murks-Gesetz nicht aus.
Gibt es in der SPD denn keinen Menschen mit Verstand mehr? Wer angesichts der bereits heute hohen Kostenbelastung den Betrieben weitere Gewichte ans Bein hängen will, versteht nichts von Wirtschaftspolitik.
Ich halte es für verantwortungslos, dass aus reiner Parteiräson eine Projekt durchgepeitscht werden soll, dass den Jugendlichen unseres Landes definitiv schaden wird.
Das Beispiel der Zeitarbeitsfirmen zeigt, wie unausgegoren die Regierungspläne sind: Demnach müsste eine Firma, die mit zwei Festangestellten 200 Leiharbeitnehmer betreut, 14 Lehrlinge einstellen. Das Verhältnis zwischen Azubis und Beschäftigten wäre auf den Kopf gestellt.
Hinzu kommt ein rein praktisches Problem: Wie sollen Firmen, deren Arbeitnehmer grundsätzlich in unregelmäßigen Abständen zwischen diversen Arbeitsplätzen wechseln, überhaupt eine seriöse Ausbildung durchführen und für welchen Beruf? Die Union wird diesen Unfug hoch Drei nicht mitmachen.
Ich appelliere daher an die Vernünftigen in der SPD: Stoppen Sie das Gesetz und schaffen Sie endlich im Steuer-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht die Voraussetzungen für mehr freiwillige Ausbildung in den Betrieben unseres Landes. Dann wird sich auch die Lage auf dem Lehrstellenmarkt dauerhaft verbessern.
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