Kues: Selektion durch PID kann ohne Verbot nicht gestoppt werden
Berlin (ots)
Anlässlich der Freigabe von Gentests bei IvF-Embryonen zur Selektion von geeigneten Zellspenden für Geschwisterkinder in Großbritannien erklärt der Beauftragte der CDU/CSU Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Dr. Hermann Kues MdB:
Mit der Entscheidung der britischen Kontrollbehörde bestätigen sich alle Befürchtungen, dass ohne ein klares PID-Verbot die Selektion nicht gestoppt werden kann.
Wie auch der jüngst veröffentlichte Technikfolgeabschätzungsbericht (15/3500) belegt, ist die praktische Anwendung der PID international weiter fortgeschritten als in der Diskussion oft angenommen wird. Die Präimplantationsdiagnostik ist demnach auf dem besten Wege, sich zur Routineuntersuchung zu entwickeln - vergleichbar mit der Pränataldiagnostik. Erschreckend dabei ist, dass in den untersuchten Ländern die ethische Debatte kaum geführt wird. Am Ende wird selbst die Geschlechtsauswahl für legitim erachtet. Das kann nicht unser Weg sein. Zum Designer-Baby darf es nicht kommen.
Jedem muss klar sein, dass es sich bei Embryonen um schützenswertes Leben handelt. Die Verwerfung von Embryonen durch technische Untersuchungen bleibt verwerflich.
Statt der ethisch bedenklichen PID sollten Alternativen eingehend geprüft werden, die erblich belasteten Eltern die Angst vor dem Kind nehmen können, wie z.B. die Polkörperdiagnostik.
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