Widmann-Mauz: Konkrete Politik für mehr Familienfreundlichkeit gefordert
Berlin (ots)
Anlässlich der Veröffentlichung eines Ländervergleichs des Berlin- Instituts für Bevölkerung und Entwicklung zum Thema Partnerschaft und Familie erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz MdB:
Die demographische Entwicklung in Deutschland ist alarmierend. Die viel zu geringe Geburtenrate von nicht einmal mehr 1,4 Kindern pro Frau wird schon mittelfristig enorme Auswirkungen auf die Ausgestaltung der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland wie auch auf die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft haben. Die Prognosen sind so erschreckend wie eindeutig: Die Bevölkerung wird trotz steigender Lebenserwartung in den nächsten Jahrzehnten auf 75 Mio. im Jahre 2050 schrumpfen.
Nun wird Deutschland zusätzlich in einer aktuellen Untersuchung des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung mangelhafte Kinderfreundlichkeit attestiert. Während Island bei den untersuchten Indikatoren - Angebot an Krippen- sowie Kindergartenplätzen, Anteil kinderreicher Familien, kinderloser und erwerbstätiger Frauen, der Kinderzahl je Frau sowie das Alter beim ersten Kind an der Spitze steht, nimmt Deutschland gemeinsam mit Spanien den Schlusslichtplatz ein.
Dies ist wieder einmal mehr als ein Grund, in Deutschland einen ernsthaften Paradigmenwechsel hin zu einer an einer funktionierenden Infrastruktur orientierten Familienpolitik zu vollziehen. Der Integration der Mütter in den Arbeitsmarkt muss ein höherer Stellenwert beigemessen werden. Vereinbarkeit von Beruf und Familie entspricht dem Wunsch der Mehrzahl der Mütter. Auf diesem Weg kann auch die finanzielle Situation von Familien gestärkt werden. Angesichts leerer Kassen muss die Priorität in der Familienpolitik bei dem Ausbau der ganztägigen Kinderbetreuung gesetzt werden. Zudem muss der erfolgreiche Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf besser befördert werden.
Gleichzeitig muss der Abbau von Benachteiligungen von Familien ernsthaft angegangen werden. Dies gilt insbesondere für die sozialen Sicherungssysteme. Wie es jüngst die Debatte um eine gerechte Neuregelung bei der Pflegeversicherung gezeigt hat, versäumt es Rot- Grün, die verfassungsrechtlich geforderte Neuregelung familienfreundlich auszugestalten. Bei Rot-Grün sollen lediglich die Kinderlosen bestraft werden.
Wege wie dieser sind kontraproduktiv, wenn gleichzeitig eine kinder- und familienfreundlichere Gesellschaft als wünschenswert angesehen wird. Konkrete Politik für Familienfreundlichkeit ist gefordert. Wir müssen von anderen Ländern lernen und unsere familienpolitischen Leistungen daraufhin überprüfen, inwieweit sie wirklich dazu beitragen, dass Kinderwünsche von Familien besser realisiert werden können. Wie in den meisten Ländern mit niedrigen Geburtenraten werden auch in Deutschland weniger Kinder geboren, als eigentlich gewünscht sind. Es geht also darum, Barrieren abzubauen und effektive Unterstützung zu gewährleisten. Hier ist die Bundesregierung mehr als bislang gefordert.
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