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Reiche: Ausbildungspakt wirkt – Lage bleibt angespannt

Berlin (ots)

Zur Bilanz des Ausbildungspaktes 2004 erklärt die
bildungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Katherina Reiche MdB:
Der Ausbildungspakt wirkt. Die Wirtschaft hat ihre Versprechungen
gehalten. So konnten erstmals wieder mehr Ausbildungsverträge (2,8
Prozent) abgeschlossen werden als in den Vorjahren.
Trotzdem bleibt die Lage auf dem Lehrstellenmarkt angespannt. Bis
Ende September, d.h. zum Beginn des Ausbildungsjahres 2004, betrug
die Ausbildungslücke 30 000 und zum Ende des Jahres suchten immer
noch 15 000 Jugendliche einen Ausbildungsplatz. Viele sind auf
Praktikumsplätzen und in Qualifizierungsmaßnahmen „geparkt“. Erneut
drängen sich 2005 625.000 junge Menschen auf den Ausbildungsmarkt.
Die Warnungen der Gewerkschaften vor allzu großer Euphorie sind
deshalb richtig. Falsch ist jedoch ihre Forderung, die
planwirtschaftliche Ausbildungsplatzabgabe wieder aus der Mottenkiste
zu holen.
Statt über die Ausbildungsplatzabgabe zu philosophieren, sollten
sich die Gewerkschaften lieber um moderate Ausbildungsabschlüsse
bemühen, denn deren Höhe der Ausbildungsvergütungen ist für viele
Betriebe Ausbildungshemmnis Nummer eins.
Das Ausbildungsplatzproblem muss an der Wurzel angepackt werden.
  • Wir brauchen eine bessere Wirtschaftspolitik, vor allen Dingen die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Erst wenn die Betriebe wieder Spielräume haben, Arbeitsplätze zu schaffen, werden sie auch ausbilden können. Die Union bietet der Bundesregierung in dieser Woche einen „Pakt für Deutschland“ an, um notwendige Reformen voranzutreiben. 5,5 Mio. Arbeitslose und fehlende Lehrstellen sind mehr als ein Warnsignal!
  • Die Ausbildungshürden müssen weg. Die Union konnte bei der Novellierung des Berufsbildungsrechts wichtige Schritte erreichen. So wird die Verbundausbildung, die es kleineren Unternehmen ermöglicht im Verbund eine gemeinsame Lehrstelle bereitzustellen, gesetzlich verankert. Wichtig ist die Aufwertung der Stufenausbildung, die theorieschwächeren Schulgängern den Einstieg in die Berufsbildung erleichtert.
  • Die Politik ist gefordert, die Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen zu verbessern. Dazu muss die Hauptschule gestärkt werden und ihre Verzahnung mit der Wirtschaft verbessert werden. Die von Rot-Grün vom Zaun gebrochene Einheitsschuldebatte geht in eine völlig falsche Richtung.
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