Reiche/Aigner: Bildungssystem in Deutschland kommt voran
Berlin (ots)
Anlässlich des Besuchs von UN-Sonderbotschafter Vernon Munoz erklären die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB, und die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung, Ilse Aigner MdB:
Das Geschrei interessierter Kreise, den Informationsbesuch des UN-Botschafters als Indiz für die Verletzung des Menschenrechts auf Bildung in Deutschland zu deuten, ist überzogen.
Zwar haben die PISA Untersuchungen deutlich gemacht, dass unsere Schulbildung längst nicht so gut ist, wie lange geglaubt. Sie liegt aber nicht auf dem Niveau von Entwicklungsländern, sondern im OECD-Mittel mit zuletzt deutlicher Bewegung nach oben. Ein Teil der Länder, insbesondere Bayern und Sachsen, befindet sich im internationalen Spitzenfeld.
Eine Herausforderung bleibt die Auflösung der engen Kopplung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg. Dabei hat der PISA-Vergleich im vergangenen Herbst gezeigt, dass die Länder mit hohem Leistungsniveau auch diese Aufgabe am besten lösen. In Sachsen, Thüringen und Bayern erreichen die Kinder aus sozial schwächeren Schichten in der Regel ein gutes Bildungsniveau.
Zur weiteren Verbesserung kommt es jetzt darauf an:
- den Qualitätswettbewerb der Länder um das beste Schulsystem zu unterstützen. Von Bundesseite heißt dies vor allem Verstärkung der empirischen Bildungsforschung. Deren Daten sind die Grundlage dafür, um unser Bildungssystem und dessen Entwicklung wirklich beurteilen zu können. Hier hatten wir lange Zeit ein Erkenntnisdefizit, das nur durch entsprechende Studien, nicht aber durch den Kurzbesuch eines UN-Botschafters beseitigt werden kann.
- gerade in sozialen Brennpunkten den Aufbau von Ganztagsschulen voranzutreiben. Die Mittel des Bundesprogramms bleiben deshalb bis 2010 abrufbar.
- uns auf allen Ebenen verstärkt um Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund zu kümmern. Frühe Sprachförderung in Kindergarten und Schule sind ein Schlüssel für ihren Bildungserfolg. Zudem richten wir den Ausbildungspakt und die Programme zur Förderung der beruflichen Bildung verstärkt auf sie aus.
- durch die Ausweitung der Stufenausbildung eher theorieschwächeren Jugendlichen Chancen auf einen echten Ausbildungsplatz zu geben, statt sie wie bisher in Warteschleifen zu schicken.
- die Durchlässigkeit im Bildungssystem zu realisieren. Kein Ausbildungsgang darf in eine Sackgasse führen. Wir haben im Koalitionsvertrag festgelegt, dass die Zulassung zu Fachhochschulen und Universitäten auf der Basis einer erfolgreichen Berufsausbildung im Hochschulrecht grundsätzlich geöffnet wird.
- die Möglichkeiten zu Finanzierung eines Hochschulstudiums zu verbreitern. Der KfW-Studienkredit ist ein wichtiges Element dabei. Der Ausbau der Begabtenförderung wird folgen. Dabei erwarten wir auch von der Wirtschaft einen substantiellen Beitrag.
Das deutsche Bildungssystem ist im Aufbruch. Diesen positiven Eindruck wird Herr Munoz von seiner Reise durch Deutschland mitnehmen.
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