38. Deutscher Verkehrsgerichtstag in Goslar
Bald Rechtsüberholen in Deutschland?
ADAC plädiert für Beibehaltung der derzeitigen Regelung
München/Goslar (ots)
Soll auf deutschen Autobahnen bald rechts überholt werden dürfen? Diese Frage diskutieren über 1700 Verkehrs- und Rechtsexperten beim 38. Deutschen Verkehrsgerichtstag am 27. und 28. Januar in Goslar. Der ADAC warnt vor einer drohenden Aufweichung des Rechtsfahrgebotes, denn es ist zu befürchten, dass Rechtsüberholen zu deutlich mehr Unfällen auf den bislang sichersten Straßen Deutschlands führen würde.
Aber auch die anderen Themen, die in Goslar auf der Tagesordnung stehen sind für Autofahrer von größter Bedeutung. Sollte sich beispielsweise die Versicherungsbranche mit ihren Vorstellungen durchsetzen, werden Unfallopfer künftig weniger für ihren Schaden bekommen. Sowohl bei der so genannten fiktiven Abrechnung, wenn also der Geschädigte auf Gutachtenbasis abrechnet, als auch beim Schmerzensgeld wollen die Versicherer Abstriche machen. Experten gehen davon aus, dass sich so jährlich eine Milliarde Mark an Scha-denskosten einsparen ließen. Der ADAC wehrt sich auch hier vehe-ment gegen die permanenten Versuche, die berechtigten Forderun-gen geschädigter Kraftfahrer zu beschneiden und den bei der Scha-densregulierung mitwirkenden Anwälten und Sachverständigen zu unterstellen, sie wollten aus einem Unfall ungerechtfertigt Kapital schlagen.
Weitere Themen in Goslar behandeln die noch immer umstrittene Atemalkoholanalyse, die rechtlichen Probleme von Fahrerassistenz- und Leitsystemen sowie die europäischen Bestrebungen, die Vollstreckung von Bußgeldern und Führerscheinentzügen wegen Verkehrssünden im Ausland europaweit zu harmonisieren. Bei den Versicherungsthemen geht es um die künftige Entwicklung der Kaskoversicherung und um die Möglichkeiten Unfallverletzten Hilfe bei der Wiedereingliederung zu leisten. Ein eigener Arbeitskreis ist dem Umweltschutz in der Seeschifffahrt gewidmet.
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