ADAC-Test: Navigation mit Taschencomputern
Kleine Pfadfinder müssen
erst noch groß werden
München (ots)
Bis zu 1,7 Millionen Autos in Deutschland werden bis zum Jahresende ein Navigationsgerät haben. Nach den fest eingebauten Systemen sind nun die mobilen Mini-Computer im Kommen. Allerdings werden nicht alle Navigationssysteme für Handhelds (PDA) den hohen Anforderungen an den Einsatz im Fahrzeug gerecht. Das hat ein aktueller ADAC-Praxistest ergeben. Der Automobil-Club hat vier im Handel erhältliche Pfadfinder-Systeme für Taschencomputer getestet; keines konnte die Erwartungen voll erfüllen. Insgesamt ergab sich ein ernüchternder Eindruck, wie ein Blick auf die Testtabelle zeigt (Grafik).
Nur mit der Note "bedingt empfehlenswert" schnitten im Test "Tegaron Scout" (für Compaq iPaq, Gesamtpreis 2250 Mark) und "Distefora P1" (für Cassiopeia E 125G, Gesamtpreis 2668 Mark) noch am besten ab. Glatt durchgefallen sind die beiden anderen Kandidaten "Palmtop Route/ Street Planner" (für Psion 5mx, Gesamtpreis 2198 Mark) sowie "G Data Power Navigator" (für Palm IIIc, Gesamtpreis 1598 Mark) - nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Sprachausgabe für die Fahrhinweise. Um einen Organizer unterwegs auch als Navigationshilfe benutzen zu können, sind zusätzlich spezielle Software, ein Kfz-Einbausatz sowie eine GPS-Antenne erforderlich. Bei drei der vier getesteten Systeme muss die Kartensoftware vor der Fahrt aufwändig vom PC oder Laptop auf den Organizer überspielt werden.
Trotz gelegentlicher Navigationsmängel hob sich der "Tegaron Scout" deutlich von den anderen drei Testkandidaten ab. Innovativ ist sein Konzept der Off-Board-Navigation. Dabei erfolgt die Routenberechnung nicht mehr im Gerät selbst, sondern auf einem externen Server, optional können aktuelle Stauinfos mit einfließen. Der Fahrer gibt sein Wunschziel am Handheld-Computer ein, das Handy überträgt die Daten an den Routenrechner. Als SMS kommen Fahrhinweise zurück, die als Pfeile auf dem Bildschirm erscheinen und zudem vorgelesen werden. Eine Kartenanzeige gibt es aber nicht. Die kostspielige Anschaffung und Aktualisierung von CD-Roms mit elektronischen Landkarten entfällt, Kosten werden jedoch für jede einzelne Routenberechnung fällig (zurzeit zwei Mark pro Strecke).
Zahlreiche Navigationsmängel zeigte "Distefora P1", das dadurch sogar nur knapp mit "bedingt empfehlenswert" abschnitt. Unpräzise Fahrhinweise (Display und Sprachausgabe) konnten die Tester während der Fahrt zwar dank der durch Fingertipp aktivierbaren Kartenanzeige gerade noch rechtzeitig klären, der Ablenkungsfaktor war dabei allerdings groß. Als umständlich und zeitaufwändig erwies sich die vor der Fahrt erforderliche Überspielung der gewünschten Karten- und Routendaten vom PC oder Laptop auf den Taschencomputer.
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