ADAC-Untersuchung mit Kleinlastern
Eiltransporter müssen dringend
sicherer werden
Sprinter beim Elch-Test beinahe gekippt
München (ots)
Die Zahl der Unfälle mit Kleinlastern ist zwischen 1995 und 2000 auf Autobahnen um 87 Prozent gestiegen. Die Gründe für diese Entwicklung sieht der ADAC sowohl bei den Kraftfahrern als auch bei den technischen Schwächen der betroffenen Fahrzeuge. Außerdem hat sich der Bestand dieser Fahrzeuge im gleichen Zeitraum um 30 Prozent erhöht. Der ADAC hat jetzt drei Modelle dieser Fahrzeugkategorie getestet und neben der Technik auch das Verhalten der Fahrer überprüft.
Ein Geschwindigkeitstest auf einem Autobahnabschnitt zeigte, dass die Lieferwagen mit durchschnittlich 121 km/h fast so schnell unterwegs sind wie Pkws (134 km/h). Fünfzehn Prozent der Kleinlaster wurden mit Geschwindigkeiten über 142 km/h gemessen. Die Fahrversuche haben ergeben, dass Bremsen, Reifen und Fahrstabilität vielfach noch nicht mit dem Tempo Schritt halten können. Im Durchschnitt brauchen die getesteten Mercedes Sprinter 313 CDI, Fiat Ducato Maxi L2B und Ford Transit FT 350 L einen Bremsweg von 46 bis 47,5 Metern, der Sprinter bei intensiverer Bremsbelastung sogar bis zu 50 Metern.
Beim Elchtest mit knapp 60 km/h drohte der Sprinter zu kippen. Die erfahrenen Test-Piloten konnten dies durch beherzte Lenkmanöver gerade noch verhindern. Ein ESP-System gibt es in der neuesten Version serienmäßig. Beim Fiat Ducato sind die Reifen bis 160 Stundenkilometer zugelassen. Das Fahrzeug - mit 145 km/h im Schein eingetragen - schafft allerdings spielend 165 km/h. Es besteht also Nachholbedarf seitens der Kfz-Hersteller, die ihre Kleinlaster mit leistungsfähigeren Bremsen, sichereren Fahrwerken und belastbareren Reifen ausrüsten müssen.
Aber auch die Schulung der Kraftfahrer muss dringend verbessert werden. Die zumeist jungen und unerfahrenen Lenker sind mit den flotten Transportern wie mit einem Pkw rund um die Uhr im Einsatz. Dabei unterscheiden sich die beiden Fahrzeugarten in punkto Fahrdynamik ganz entscheidend. Hinzu kommt, dass Unfälle durch falsch oder gar nicht gesicherte Ladung verursacht oder verschlimmert werden.
Pressekontakt:
Für Rückfragen:
Jürgen Grieving
ADAC-Pressestelle
Tel.: (089) 76 76- 6277
Fax: (089) 76 76- 2801
jürgen.grieving@adac.de
http://www.presse.adac.de
Anfragen von Funk und Fernsehen bitte an das ADAC-Studio:
Tel.: (089) 76 76- 2078
oder (089) 76 76- 2049
oder (089) 76 76- 2625
Der ADAC im Internet: www.adac.de
Original content of: ADAC, transmitted by news aktuell