20 Kindersitze im ADAC Test - nur einer fällt durch
Neue Zulassung ab September problematisch für Autos ohne Isofix
München (ots)
Der ADAC hat 20 Kindersitze in puncto Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt geprüft. Insgesamt erreichen elf Sitze das ADAC Urteil "gut", acht Modelle erhalten ein "befriedigend". Diese Sitze übertreten die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich. Ein Modell fällt wegen zu hoher Schadstoffbelastung durch.
Bei den Babyschalen heißt der Testsieger Joie i-Snug 2 + i-Base Advance, eine leichte und sehr sichere Babyschale, die für Kinder bis etwa einem Jahr geeignet ist. Kostenpunkt ohne Isofix-Halterung 119 Euro, mit Isofix (i-Base Advance) 269 Euro. Bei den Kleinkindersitzen erreicht der Joie i-Harbour mit der i-Base Encore die beste Note. Testsieger der Sitze für größere Kinder, bei denen die Kinder mit dem Autogurt angeschnallt werden, ist der Cybex Solution G-Fix für 220 Euro, bei dem eine Isofix-Befestigung schon integriert ist.
Vom Kauf des mangelhaft getesteten Kindersitzes Besafe iZi Twist M rät der ADAC ab. Dieser drehbare Reboarder-Sitz ist mit seiner Isofix-Befestigung und den großen Seitenaufpralldämpfern zwar sehr sicher, doch sein Bezugsstoff ist mit Naphtalin belastet, das in Verdacht steht, Krebs auszulösen.
In der Regel bieten Kindersitze mit Isofix die beste Sicherheit, die Gefahr von Einbaufehlern ist kleiner. Fast alle neuen Kindersitzmodelle, die nach der neuen Norm (UN Reg. 129) zugelassen sind, sind damit ausgestattet. Ab September 2023 tritt in der EU schrittweise ein Verkaufsverbot für Kindersitze mit der älteren Norm in Kraft (UN Reg.44). Ab diesem Datum dürfen entsprechende Produkte nicht mehr hergestellt oder importiert werden. Ein Verwendungsverbot dieser Kindersitze ist nicht geplant, bereits vorhandene Sitze dürfen also weiterhin ohne Einschränkung genutzt werden.
Besonders betroffen vom zukünftigen Verkaufsverbot ist allerdings ein Großteil der derzeit erhältlichen integralen Sitze zur Gurtbefestigung (für Kleinkinder von ca. 1 bis ca. 4 Jahre). Das Problem: Die Kindersitzhersteller konzentrieren sich bei den neuen Sitzmodellen und dem aufwändigeren Zulassungsverfahren überwiegend auf das obere Preissegment. Da die Nachfrage hier nach Isofix besonders groß ist, werden nur noch Isofix-Modelle zur Zulassung gebracht. Zwar sind inzwischen die meisten Fahrzeuge auf zwei Sitzplätzen mit Isofix-Verankerungen ausgestattet, aber auf dem Beifahrersitz, der dritten Sitzreihe von Vans, in Wohnmobilen oder in Oldtimern können Kindersitze meist nur mit dem Fahrzeuggurt befestigt werden.
Weitere Informationen zum Kindersitztest gibt es unter www.adac.de.
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