Starke Stimmen im Dialog: 45. Herbsttreffen der Medienfrauen in Leipzig
Leipzig (ots)
Am 29. und 30. September 2023 findet in Leipzig die traditionelle Tagung für Mitarbeiterinnen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten statt – erstmals nach der Pandemie wieder in Präsenz. Der ausrichtende MDR erwartet rund 300 Teilnehmerinnen. Neben Diskussionen zu Themen wie „Von Geschlechtergerechtigkeit zur Vielfalt“ und „Machtstrukturen in der Film- & Fernsehbranche“ wird es Workshops und Gespräche unter anderem zu „Frauen im Sportjournalismus“ geben.
Unter dem Motto „Gemeinsam: Starke Stimmen im Dialog“ wollen die Medienfrauen von ARD, ZDF, Deutschlandradio, Deutscher Welle und ORF Erfahrungen austauschen, auf Missstände hinweisen und sich für mehr Vielfalt und Gleichstellung in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einsetzen. „Ich freue mich sehr, dass wir uns 2023 in Leipzig wieder ‚live‘ sehen können. Bei all den aktuell bewegenden Themen ist es wichtig, sich persönlich zu treffen, gemeinsam fällt es oft leichter, Herausforderungen anzugehen“, sagt MDR-Gleichstellungsbeauftragte Claudia Barnhofer-Schuppe. Die Moderation des Herbsttreffens übernimmt Marwa Eldessouky, die seit Ende 2022 das vom MDR produzierte ARD-Infotainment-Magazin BRISANT präsentiert.
„Mit Leipzig haben sich die Medienfrauen einen ganz besonderen Sitzungsort ausgewählt, denn die Stadt gilt als Wiege der deutschen Frauenbewegung: Vor knapp 160 Jahren wurde hier ebenfalls im Herbst der erste Frauenverein Deutschlands gegründet, der sich für Chancengleichheit bei Bildung und auf dem Arbeitsmarkt eingesetzt hat. Und jetzt sendet das Herbsttreffen der Medienfrauen beim Mitteldeutschen Rundfunk aus Leipzig ein starkes Signal für Gleichberechtigung und Vielfalt“, so MDR-Intendantin Karola Wille, die die Tagungsteilnehmerinnen begrüßen wird.
Von der Geschlechtergerechtigkeit zur Vielfalt
Das Thema des Eröffnungspodiums am Freitag lautet „Von der Geschlechtergerechtigkeit im Kulturbereich zur Vielfalt – Diversität als Beitrag zur künstlerischen Qualität“. Dabei geht es um die Frage, was Produzierende und Kreative mit Blick auf Vielfalt und Pluralität erwarten und welche Positiv-Beispiele es gibt. Denn die zentrale These lautet, dass die Qualität eines Diskurses steigt, wenn Diversität gewährleistet ist. Moderiert wird das Panel von Avi Jakobs, bekannt aus der Netflix-Serie „Queer Eye Germany“ und als Moderatorin der ARD Kultur-Doku „Beyond Fashion“. Jakobs tritt seit Jahren nicht nur für queere Sichtbarkeit ein, sondern will das Thema Diversität in seiner Gesamtheit einem breiten Publikum vermitteln und so Vorurteile abbauen. Sie ist im Gespräch mit MDR-Programmdirektorin Jana Brandt, Verlegerin Julia Jäkel, TV-Produzentin Nataly Kudiabor (UFA FICTION) und Björn Böhning, dem Geschäftsführer und Sprecher des Gesamtvorstands der Produzentenallianz.
Am Samstag wird darüber diskutiert, wie sich die Machtstrukturen in der Film- & Fernsehbranche seit Beginn der #MeToo-Debatte vor sechs Jahren verändert haben. Im Podium sind Anna Schoeppe, Geschäftsführerin Hessen Film & Medien, Mira Thiel, Tatort-Regisseurin, Alexandra Kramp, Produzentin und Mitglied des Vorstands Produzentenverband e.V., Intimitätskoordinatorin Dr. Julia Effertz und Maren Lansink, Geschäftsführerin der Themis Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt in der Kultur- und Medienbranche.
Im Abschlusspanel „Hass im Netz“ am Samstagnachmittag sprechen Kristin Schwietzer, Leiterin des MDR-Büros in Berlin, Sarah Frühauf, MDR-Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio, Evelyn Miksch, langjährige Community-Managerin beim MDR, Josephine Ballon von „HateAid“ und die Journalistin Elin Halvorsen darüber, was man gegen Hassbotschaften und Verunglimpfungen tun kann.
Diskussionsrunden und Workshops von Sportjournalismus bis KI
In 15 weiteren Veranstaltungen geht es um Themen wie „Frauen im Sportjournalismus – Inhalt oder Deko?“ und „Künstliche Intelligenz und wie wir sie divers und gerecht gestalten können?“. Außerdem tauschen sich Frauen mit unterschiedlichen Biografien aus Ost und West über ihre Erfahrungen aus und fragen sich, ob die Unterschiede heute noch eine Rolle spielen. Zudem bieten Workshops Hilfestellung beim ganz persönlichen Umgang mit den zahlreichen Herausforderungen unserer Zeit.
45. Jahrgang: MDR zum 3. Mal Gastgeber
Das Herbsttreffen der Medienfrauen wird seit 1978 abwechselnd von verschiedenen öffentlich-rechtlichen Sendern ausgerichtet. An der jährlichen Tagung nehmen Medienfrauen teil, die für die Rundfunkanstalten von ARD, ZDF, Deutschlandradio, Deutscher Welle und ORF arbeiten. Nach 1996 und 2011 ist der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK zum dritten Mal Gastgeber des Herbsttreffens in Leipzig. Corona-bedingt fanden die Herbsttreffen 2021 (SWR) und 2022 (WDR) digital statt.
Weitere Informationen zum Programm unter
Hashtag: #Medienfrauen23
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