35 Jahre nach dem Mauerfall: Zwei neue MDR-Podcasts über persönliche Geschichten vor und nach der Wende
Leipzig (ots)
Anlässlich des 35-jährigen Jubiläums des Mauerfalls erscheinen Anfang Oktober zwei neue MDR-Podcasts u. a. in der ARD Audiothek: „Wendehausen – Heimat im Todesstreifen“ (von MDR und hr) greift Geschichten der Menschen auf, die in der sogenannten Todeszone nah an der innerdeutschen Grenze lebten – zu hören ab dem 2. Oktober. In „Deutschland – ein halbes Leben. 35 Jahre Mauerfall“ erzählen drei Menschen, die am 9. November 1989 geboren wurden, ihre persönliche Geschichte. Zwei von ihnen werden schon seit über 17 Jahren begleitet und alle drei liefern eine Bestandsaufnahme: Wo steht Deutschland heute? Ab 8. Oktober ist der Podcast von detektor.fm und MDR abrufbar.
Jahrzehntelang lebten die Menschen im thüringischen Dorf Wendehausen ganz nah an der Grenze zwischen Ost und West. Niemand durfte ohne einen Passierschein hinein. Die Bewohnerinnen und Bewohner sahen jeden Tag die Todeszone, hörten Schüsse und lebten in Angst. Solche Geschichten und Erfahrungen prägen die ostdeutsche Identität bis heute. Die Autoren Pierre Gehmlich und Björn Menzel sprechen mit den Menschen in Wendehausen und im benachbarten Heldra in Hessen. Emotional und eindrücklich erzählen die Protagonisten, wie sie beispielsweise selbst ihr Gut abreißen mussten, wie sie als Kinder in andere Orte zwangsumgesiedelt wurden, oder auch wie es war, als Soldat mit Schießbefehl an der Grenze zu stehen.
Der Podcast „Wendehausen – Heimat im Todesstreifen“ zeigt, wie das Erlebte bis heute nachwirkt – und wie es politische Eigenheiten des Ostens erklärbar macht. Matthias Montag (MDR) und Eberhard Nembach (hr) bilden den Rahmen einer jeden Folge. Beide Journalisten kommen aus der Region, haben aber dennoch unterschiedliche Perspektiven. Diese Perspektiven und der Blick darauf nach 35 Jahren waren die Ausgangspunkte für den Podcast.
Die Gemeinschaftsproduktion von MDR und hr wird am 2. Oktober in der ARD Audiothek veröffentlicht. Am 3. Oktober wird der vierteilige Podcast in gekürzter Form im linearen Feiertagsprogramm der ARD-Infowellen ausgestrahlt. MDR AKTUELL sendet an diesem Tag die ersten beiden Folgen und die Folgen 3 und 4 am Podcast-Sonntag am 6. und 13. Oktober.
„Deutschland – ein halbes Leben. 35 Jahre Mauerfall“: Eine persönliche Bestandsaufnahme aus Sicht der „Mauerfallkinder“
Der ostdeutsche Journalist Christian Bollert erkundet in „Deutschland – ein halbes Leben” anhand der Lebenswelten von drei Menschen, die am 9. November 1989 geboren wurden, warum der Osten anders bleibt und das für Deutschland eine Chance ist. Die persönlichen Geschichten der „Mauerfallkinder“ helfen bei einer Bestandsaufnahme zu 35 Jahren Deutschland. Dabei werden Ängste, Gedanken und Hoffnungen in Bezug auf Krisen der vergangenen Jahre wie Corona, Wohnungsnot, russischer Angriffskrieg, Klimakatastrophe oder Populismus deutlich.
Zwei der drei Protagonisten begleitet Christian Bollert für das Langzeitprojekt bereits seit ihrem 18. Lebensjahr. Jamila ist in Mecklenburg-Vorpommern mit einem palästinensischen Vater aufgewachsen, wohnt heute in Berlin und ist Sängerin einer Band. Tom stammt aus Ost-Berlin, hat Legosteine im Blut und lebt seit vielen Jahren in Leipzig. Julia stammt aus Frankfurt am Main, verzweifelt manchmal an der Weltlage und sucht seit Jahren nach einer bezahlbaren größeren Wohnung.
Prof. Dr. Steffen Mau, renommierter Soziologe und Bestseller-Autor („Ungleich Vereint“) ordnet die individuellen Geschichten in einen größeren Zusammenhang ein.
Das exklusive Sound-Design stammt vom bekannten Elektronikkünstler Martin Kohlstedt aus Weimar.
Die ersten beiden Folgen des Podcasts von MDR und dem Podcast-Radio detektor.fm sind ab dem 8. Oktober in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt, zu hören. Die weiteren vier Episoden folgen im wöchentlichen Rhythmus.
Hinweis für Journalistinnen und Journalisten:
Im Vorfeld stellen wir Ihnen gerne Folgen beider Podcasts sowie ein Audiopaket mit Trailern und O-Tönen der Protagonisten zur Verfügung. Auch individuelle Interviews mit den Beteiligten sind möglich. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an presse@mdr.de.
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