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20 Jahre nach dem Tod von Franz Josef Strauß - Das Erste zeigt in der ARD-Reihe DUELLE die Dokumentation "Helmut Kohl gegen Franz Josef Strauß", Das Erste, 18. August 2008, 21.00 bis 21.45 Uhr

Köln (ots)

Ein Film von Michael Wech
Am 3. Oktober 2008 jährt sich der Todestag von Franz Josef Strauß 
zum zwanzigsten Mal.  Anlass für das Erste, einen Konflikt umfassend 
zu dokumentieren, der die deutsche Politik jahrelang in Atem hielt.
In dem Film "Strauß gegen Kohl" ist eine legendäre 
Strauß-Schimpfrede gegen Helmut Kohl im O-Ton zu hören. Im Jahr 1976 
wetterte der CSU-Chef im Münchner Wienerwald über den 
CDU-Vorsitzenden: "Helmut Kohl ... wird nie Kanzler werden. Er ist 
total unfähig dazu. Ihm fehlen die charakterlichen, die geistigen und
die politischen Voraussetzungen. Ihm fehlt alles dafür."
Helmut Kohl stand während der Dreharbeiten aus gesundheitlichen 
Gründen nicht für ein Interview zur Verfügung. Die Dokumentation 
zeigt aber bewegende Ausschnitte aus einem Interview, das Stephan 
Lamby, Produzent des Films, und Michael Rutz im Jahr 2003 mit Helmut 
Kohl geführt haben. Darin erinnert sich Kohl: "Damals hat mich vieles
getroffen. Er (Strauß) hat  eine unglaubliche Rede, was mich 
betrifft, gehalten. Wir haben schon gewaltigen Streit miteinander 
gehabt. Es war eine schwierige Zeit, manchmal auch eine bittere 
Zeit."
Der Film zeigt den Konflikt von Franz Josef Strauß und Helmut Kohl
nicht nur als Duell zwischen zwei ehrgeizigen Machtpolitikern, 
sondern auch als Auseinandersetzung zwischen CDU und CSU - ein 
Konflikt der bis heute nachwirkt. Immer wieder gab es zwischen den 
Chefs der beiden Parteien tiefe Verletzungen. Horst Teltschik, damals
enger Berater des Bundeskanzlers Helmut Kohl: "Strauß hat ständig 
versucht, Einfluss zu nehmen auf die Entscheidung der 
Bundesregierung. Der Bundeskanzler hat eine Flut von Fernschreiben 
und Briefen aus der Staatskanzlei München erhalten. Ich bin oft mit 
einem Brief zu Helmut Kohl gegangen und habe gesagt, was machen wir 
damit? Dann hat er gelegentlich gesagt 'Gib her' und hat den Brief 
zerrissen und in den Papierkorb geworfen." Monika Hohlmeier, Tochter 
von Franz Josef Strauß, berichtet dagegen über ein Telefonat zwischen
ihrem Vater und Helmut Kohl: "Ich weiß noch, wie mein Vater fast weiß
wie die Wand war, wütend. ... Ich glaube, so tief verletzt habe ich 
ihn überhaupt noch nicht gesehen ... Das war dann auch der Zeitpunkt,
wo er gesagt hat: Ich will nicht mehr. Ich mag nicht mehr, ich hör 
auf. Da brach dann alles über ihn herein."
Autor Michael Wech geht in der Dokumentation einem der 
spektakulärsten Konflikte der deutschen Parteiengeschichte auf den 
Grund. Er hat dafür mit zahlreichen Zeitzeugen gesprochen, darunter 
Theo Waigel, Norbert Blüm, Edmund Stoiber, Franz Georg Strauß, Monika
Hohlmeier, Horst Teltschik, Erich Böhme, Friedrich Nowottny, Gerold 
Tandler, Bernhard Vogel, Friedrich Zimmermann.
Redaktion Gudrun Wolter

Pressekontakt:

Annette Metznger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221-220-2770
annette.metzinger@wdr.de
www.presse.wdr.de

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