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Mittwoch, 14. Februar 2001, 23.30 - 00.15 Uhr
Köln (ots)
Donum Vitae Wer darf Leben retten und wer nicht? Zwischenbilanz von Barbara Stupp
Zorn und tiefe Enttäuschung war die Reaktion vieler katholischer Beraterinnen auf die Entscheidung der deutschen Bischöfe, aus der gesetzlichen Schwangerenkonfliktberatung auszusteigen, - für die meisten Bischöfe selbst eine Entscheidung gegen das eigene Gewissen. Sie selbst hatten das System schließlich miterkämpft und oft genug stolz darauf verwiesen, dass durch den Einsatz ihrer Beratungsstellen pro Jahr rund 5000 abtreibungsbedrohte Kinder gerettet werden konnten. Aber Rom hatte anders entschieden. Seit dem 01.01.2001 dürfen kirchliche Stellen keinen Beratungsnachweis mehr ausstellen. Er aber ist die Voraussetzung dafür, dass die betroffenen Frauen überhaupt in die Beratung kommen.
Die Gewissensfrage rief zahlreiche Laien auf den Plan. Sie gründeten den Verein "donum vitae", der nun in die Bresche springt. Mit breiter Unterstützung durch das Kirchenvolk richtet er in allen Diözesen neue Beratungsstellen ein, ein unerträglicher Vorgang für konservative Gruppen und Bischöfe. Sie mobilisieren das Kirchenrecht und setzen Gemeinden und Pfarrer unter Druck. Eine groß angelegte Pressekampagne soll für die verbliebene allgemeine Schwangerenberatung der Kirche werben, aber schon das Plakat, eine nackte Frau in gekrümmter Embryo-Haltung, rief scharfen Protest hervor, z. B. beim Bund der deutschen katholischen Jugend (BdkJ).
Wer ist in der Katholischen Kirche "zuständig", Leben zu retten? Edler Wettstreit oder absurdes Theater? - Der Bericht dokumentiert die Ereignisse und die dahinter spürbaren Kräfte.
Redaktion Maria Dickmeis
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