"B.trifft ... ", Begegnung bei Böttinger
Freitag, 29. Juni 2001,
22.00 bis 23.00 Uhr
WDR Fernsehen
Köln (ots)
Die drei Leben des Wolfgang Schäuble
Der CDU-Politiker im Gespräch mit der blinden Autorin Sabriye Tenberken über das Leben vor und nach dem Attentat, seine Behinderung, seine Ängste und den Bruch mit der CDU.
Zu den bemerkenswertesten Begegnungen der letzten Monate zählt sicherlich das Zusammentreffen von Wolfgang Schäuble (58) und Sabriye Tenberken (30) bei "B.trifft ...". Im Gespräch mit der jungen, blinden und sehr starken Frau erzählt der Politiker eindrucksvoll und mit ungewohnter Offenheit über die Zeit nach dem Attentat, wie er sich mit dem Leben im Rollstuhl abgefunden hat und über die Angst vor falschem Mitleid.
Doch natürlich schildert er auch die dramatischen Entwicklungen seiner Partei nach der Wahlniederlage 1998 - als unmittelbar Betroffener. In "B.trifft ... ", der etwas anderen Talkshow im WDR Fernsehen, hakt Bettina Böttinger nach. Sie fragt den Politiker, der unter dem Titel "Mitten im Leben" gerade seine Biographie herausgegeben hat, wie er die Spendenaffäre heute bewertet, wie sein derzeitiges Verhältnis zu Helmut Kohl ist, ob es Reaktionen des Alt-Bundeskanzlers auf das Buch gab und wie Schäuble seine ganz private Krise bewältigt hat.
Der 58-Jährige, der als Thronfolger Kohls galt, hätte der erste Bundeskanzler im Rollstuhl werden können. Im Gespräch mit Moderatorin Bettina Böttinger redet der studierte Jurist über die Auswirkungen der politischen Ereignisse auf seine Familie und gibt Einblicke in sein Gefühlsleben. Er beantwortet Fragen nach seiner vermeintlichen "Opferrolle" und seinen persönlichen Verletzungen im Zusammenhang mit der Spendenaffäre. Und er spricht über seinen ungebrochenen Spaß an der Politik, sein Lieblingsthema Europa und seine Zukunftsperspektiven.
Für die 30-jährige blinde Sabriye Tenberken sind Hindernisse dazu da, aus dem Weg geräumt zu werden. Sie hat Dinge bewegt, die schon für den "normal Sehenden" überdurchschnittlich viel Mut und Kraft erfordern. In Tibet baute sie eine Blindenschule auf, kämpfte gegen bürokratische Hürden, Armut und Unverständnis. Der Erfolg gibt ihr Recht und so ist sie stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen - weltweit.
Wiederholung vom 10. November 2000)
Redaktion: Holger Möllenberg
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