Studienberatung im Eiltempo Der WDR 5-Hochschultest: Wie gut beraten die Unis und FHs den Abijahrgang XXL?
Köln (ots)
Wie sehr bemühen sich die NRW-Hochschulen um potenzielle Studenten? Im Sommer hatte WDR 5 durch Testpersonen per Brief und Mail Anfragen an 57 Unis und Fachhochschulen geschickt und um Informationen gebeten. Sehr viele reagierten schnell - wenn auch in unterschiedlicher Qualität.
Fazit: Die meisten Hochschulen hatten die verstärkte Nachfrage nach Informationen durch den doppelten Abiturjahrgang zumindest logistisch gut im Griff. Und manche - insbesondere die Uni Paderborn, die Hochschule Ruhr West und die BiTS Iserlohn - schafften es sogar noch, ausführlich und genau auf die Fragen unserer Testpersonen einzugehen.
Hier die Ergebnisse im einzelnen:
- 7 Hochschulen legten sich bemerkenswert ins Zeug: Die Universität zu Köln, die Universität Paderborn, die Hochschule Ruhr West (Mülheim an der Ruhr), die Folkwang Universität der Künste (Essen) und die privaten Einrichtungen IST-Hochschule für Management (Düsseldorf), SRH-Hochschule für Logistik und Wirtschaft (Hamm) und BiTS-Business and Information Technology School (Iserlohn) beantworteten sowohl den Brief als auch die Mailanfrage innerhalb eines Tages.
- Insgesamt wurden die Mail-Anfragen von den meisten Hochschulen nicht nur schneller beantwortet als die Briefe, die Antworten fielen auch deutlich persönlicher aus als das, was gedruckt ins Haus kam. Andererseits wurde Test-Bewerberin Sarah auch mit etlichen unnötigen E-Mails belästigt - etwa ein Dutzend mal bekam sie von verschiedenen Empfängern eine "Lesebestätigung". Und die letzte Lesebestätigung trudelte sogar erst drei Tage nach dem Ende der Bewerbungsfrist ein. In einem anderen Fall verschickte eine Hochschule acht Mails, in denen immer wieder für das eigene Angebot geworben wurde - die bisher letzte kam am 7. Oktober an.
- Einige Hochschulen - vor allem private - reagierten nicht nur besonders schnell, sondern hakten dann häufig nach ein paar Tagen oder Wochen noch einmal nach, ob denn das Interesse am Studium noch bestehe. So viel Mühe machte sich keine öffentliche Hochschule.
- Besonders Fachhochschulen, aber auch einige Unis waren zum Teil sehr engagiert und beließen es nicht beim Versand des angeforderten Info-Material, sondern boten in ihren Antworten mitunter eine sehr persönliche und fundierte Studienberatung für die beiden unsicheren Abiturienten.
WDR-5-Reporter Armin Himmelrath untersuchte, wie gut die Hochschulen im Jahr des doppelten Abiturjahrgangs auf unsichere Studieninteressenten reagieren. Denn tatsächlich war die Unsicherheit bei den NRW-Abiturienten groß: Viele erhielten erst am 6. Juli ihre Abschlusszeugnisse, neun Tage danach war für die meisten Studiengänge schon Bewerbungsschluss. Andererseits hatten die Unis und FHs im Juni und Juli immer wieder betont, wie sehr sie sich um den Doppel-Jahrgang bemühen.
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