Das Erste, Mittwoch, 22. August 2001, 21.45 - 22.30 Uhr
GLOBUS
Forschung und Umwelt mit Ranga Yogeshwar
Köln (ots)
GLOBUS präsentiert diesmal folgende Themen
1. Malaria auf dem Weg nach Europa Autor Sven Gummich Malaria galt bislang als ferne Tropenkrankheit. Doch Klimaforscher warnen: Durch die weltweite Erwärmung könnten schon in wenigen Jahren neue Malaria-Risiko-Gebiete entstehen - auch hier in Europa. In Italien sind jetzt bereits Anopheles Mücken aufgetaucht. Mit ihnen breiten sich die Malariaerreger aus. Auch aus der Türkei wurden in den letzten Monaten immer wieder Malariafälle gemeldet.
2. Zement im Rückgrat Autor Monika Kirschner Es erinnert an biblische Wunderheilungen oder Berichte aus Lourdes, wenn die Mitarbeiter des Mülheimer Institutes für Radiologie von ihren Behandlungserfolgen berichten: Patienten mit schweren Schädigungen der Wirbelsäule sind nach einem ambulanten Eingriff schmerzfrei und können ohne Hilfe wieder gehen. Bei diesem Verfahren, der "Vertebroplastie", wird die Wirbelsäule mit Knochenzement stabilisiert. Die dreidimensionale Sicht im Computertomographen erlaubt sogar, gebrochene Wirbelkörper zu reparieren. "Vertebroplastie" kann zum Beispiel bei Osteoporose und auch bei Tumoren helfen und wird im OP der Zukunft eine große Rolle spielen..
3. Frauen sind anders Autorin Stefanie Schmid-Altringer Die Biologie von Frauen und Männer ist verschieden. Bis heute ignorieren die diesen Unterschied: So werden die meisten Medikamente nur an Männern getestet. Neue Forschungen zeigen jetzt aber deutlich, dass es Medikamente gibt - selbst Aspirin - die der weibliche Organismus anders verarbeitet als der männliche. Und auch Krankheiten werden allzu oft nur bei Männern genauer erforscht. Das führt dazu, dass der Herzinfarkt bei Frauen oft übersehen wird, und deshalb als typische Männerkrankheit gilt. Herzinfarkte bei Frauen nehmen jedoch zu und sie enden sogar häufiger tödlich als bei Männern. Erst langsam wird klar, dass ein Herzinfarkt bei Frauen völlig anders verlaufen kann und auch anders diagnostiziert werden muss.
4. Goldgräberstimmung vor deutschen Küsten Autor Markus Schall Deutschland plant in der Nord- und Ostsee die größten Offshore-Windparks der Welt. Die Verheißungen sind groß, denn Forscher gehen in verschiedenen Studien davon aus, dass Deutschland allein mit der Offshore-Windenergie 20 bis 50 Prozent seines Strombedarfs decken könnte. Stimmen diese Prognosen, würde das bedeuten, dass Deutschland mittelfristig auf alle derzeit in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke verzichten könnte. Doch ist diese Vision tatsächlich zu verwirklichen? Ist das Vorhaben technisch überhaupt realisierbar und was würde der Ausbau der Offshore-Anlagen für die Sicherheit der Schifffahrt und den Schutz des empfindlichen Ökosystems der Meere bedeuten?
5. Verkehrskontrolle mit Magnetfeldern Autor Thomas Hillebrandt Er ist klein, unscheinbar, robust, lässt sich leicht installieren, ist vor allem auch billig und erfasst alles, was aus Metall ist. Der TRAFFIC-Sensor kann die Verkehrsplanung weltweit revolutionieren. Herzstück des Messsystems ist ein Sensor, der die magnetischen Felder der Umgebung misst. Fährt ein Fahrzeug vorbei, ändert sich das Magnetfeld in charakteristischer Weise, die Messung ist da. Der Sensor registriert genau, wie viele Fahrzeuge welcher Fahrzeugart mit welcher Geschwindigkeit wann an einem bestimmten Punkt vorbeikommen. Verkehrsströme lassen sich deshalb in bislang nicht erreichter Genauigkeit messen und lenken. Der TRAFFIC-Sensor erkennt sogar, wie viel Achsen ein LKW hat, ob er beladen oder leer fährt, damit ist auch die Erfassung von Mautgebühren für Lastwagen kein Problem mehr.
Redaktion Jean Pütz
Rückfragen Barbara Brückner, WDR-Pressestelle, Tel. 0221 / 220 4607
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