Mut gegen Macht: Gottes Lohn ist nicht genug - am 27.10. im WDR
Köln (ots)
Christliche Arbeitgeber in der Kritik: Es häufen sich Klagen über Arbeitsbedingungen, Bezahlung und Umgang mit den Mitarbeitern. Wie aber sieht die Wirklichkeit in Einrichtungen aus, die einen christlichen Träger haben? In Aachen kämpfen Mitarbeiter der katholischen Schwertbad-Klinik seit Jahren für höhere Löhne und bessere Arbeitsbe-dingungen. Das lässt der Markt nicht mehr zu, sagt der Arbeitgeber, die Marienhaus Holding. Bisher verweigerte er deshalb bessere Löhne. Der katholische Träger ist mit rund 12.000 Mitarbeitern einer der größten kirchlichen Akteure auf dem Gesundheitsmarkt.
"Eigentlich lieben wir unseren Job", sagen die Physiotherapeutinnen Penelope Somara-ki und Anja Nick, "aber so geht das einfach nicht weiter. Arbeitsverdichtung und Belastung nehmen ständig zu, die Löhne nicht." Die Löhne liegen unter dem in der Branche üblichen Tarif. Ein Großteil der Beschäftigten ist als Reaktion darauf in die Gewerkschaft eingetreten. Das ist völlig neu für den katholischen Träger. Jetzt fordern die Mitarbeiter nicht nur mehr Geld für sich, sondern auch ein besseres Management von der Geschäftsführung. Doch mitten in den Verhandlungen rollt eine Kündigungswelle durchs Haus, außerdem wird die Zusammenlegung mit der benachbarten Rheumaklinik geplant, um Kosten zu sparen. "Wenn wir nichts tun, reißt das den gesamten Träger in den Ruin" kommentiert der Geschäftsführer die Lage. Inzwischen eskaliert der Streit: Die Marienhaus Holding verlangt von den dazugekommenen Mitarbeitern der neuen Klinik erheblichen Lohnverzicht und droht, das Haus komplett zu schließen.
Auf der einen Seite stehen die um ihre Existenz kämpfenden Arbeitnehmer, auf der anderen Seite die Marienhaus Holding. Wer sitzt am längeren Hebel, und wer verfolgt welche Ziele? Diesen Fragen geht der Film der Reihe "Mut gegen Macht" nach. Autor Wolfgang Minder hat diesen beispielhaften Konflikt über ein Jahr lang intensiv begleitet. Die Dokumentation gibt ungewöhnlich nahe Einblicke in einen katholischen Betrieb und einen Konflikt, der üblicherweise nur hinter verschlossenen Türen ausgetragen wird.
"Gottes Lohn ist nicht genug" ist der dritte Film der neuen fünfteiligen Doku-Reihe "Mut gegen Macht" im WDR-Fernsehen (Start 13. Oktober). Es geht bei "Mut gegen Macht" um Menschen, die ihr gutes Recht durchsetzen wollen und nicht klein beigeben, obwohl sie sich manchmal machtlos fühlen. Wie "David gegen Goliath" kämpfen sie gegen Behörden, Institutionen oder auch große Unternehmen. Die brisanten Fälle, die die fünfteilige Reihe präsentiert, zeigen aktuelle gesellschaftliche und politische Missstände aus den Bereichen Justiz, Gesundheit, Wirtschaft und Arbeit auf. Die Webseite www.mutgegenmacht.wdr.de bietet Zusatzinformationen und Links und ist Kommunikationsplattform für Kommentare, Fragen und Anregungen der Zuschauer. Neuigkeiten und Bonusmaterialien rund um die Filme werden über Facebook, Google+ und Twitter kommuniziert. Auch das WDR-Radio begleitet "Mut gegen Macht" mit eigenen Beiträ-gen.
Redaktion: Emanuela Penev
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