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Das Erste, Mittwoch, 17. Oktober 2001, 23.00 -
23.30 Uhr
Köln (ots)
Joachim Gauck Gast: Rupert Neudeck zur humanitären Katastrophe in Afghanistan: "Die schlimmsten Bilder, die ich je gesehen habe."
Seit dem 7. Oktober fallen Bomben auf Afghanistan, vor einer humanitären Katastrophe hatten internationale Beobachter schon vorher gewarnt. Wie bedrohlich die Lage in dem von Misswirtschaft, Krieg und Dürre geschundenen Land wirklich ist, lässt sich vor dem Fernsehgerät nur erahnen. Rupert Neudeck, Gründer und Sprecher des Notärzte-Komitees "Cap Anamur", ist vor Ort und spricht von den schlimmsten Bildern, die er während seiner humanitären Einsätze je gesehen habe. Wie kann man der Zivilbevölkerung helfen? Was muss die Politik tun? Darüber diskutiert Neudeck am 17. Oktober, einen Tag nach seiner Rückkehr aus Afghanistan, mit Joachim Gauck.
Rupert Neudeck, 1939 in Danzig geboren, traf am 2. Oktober in Afghanistan ein - und war erschüttert ob der Lage, in der sich die Menschen dort befinden. Das Gesundheitssystem ist längst zusammengebrochen, der Hunger allgegenwärtig, der Flüchtlingsstrom reißt nicht ab. Schon fordern auch im Westen zahlreiche Politiker zumindest den vorläufigen Stopp der Bombardierung, damit der notleidenden Bevölkerung geholfen werden kann. Dass die amerikanischen Nahrungsmittelpakete dazu beitragen können, Hunger und Not wirksam zu bekämpfen, verneint Neudeck: Die Hilfe erreiche nicht diejenigen, die sie am nötigsten brauchten. Er selbst wird am 19. Oktober mit 40 Tonnen Hilfsgütern im Wert von etwa 500 000 Mark nach Afghanistan zurückkehren.
Redaktion Heribert Schwan
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