Monitor: Schrifstellerin Arundhati Roy gibt der amerikanischen Außenpolitik Mitschuld an den Anschlägen vom 11. September
Köln (ots)
Die indische Bestsellerautorin Arundhati Roy ("Der Gott der kleinen Dinge") hat der amerikanischen Politik eine Mitschuld an den Terroranschlägen vom 11. September gegeben. Darüber berichtet das ARD-Magazin Monitor in seiner morgigen Sendung (Das Erste, 18.10.2001, 21.00 bis 21.45 Uhr).
"Wenn ich sage, dass die amerikanische Regierung dies selbst mitverschuldet hat, glaube ich das in der Tat. Die amerikanische Regierung ist so mächtig und so stark, dass auch ihre Fehler ganz gewaltig sind und Folgen für die ganze Welt haben." Dabei setzte Roy, die als wichtigste Autorin des indischen Subkontinents gilt, den amerikanischen Präsidenten George W. Bush und Osama Bin Laden in Beziehung zueinander : "Da ist jemand einer Welt aus der Rippe geschnitten worden, die von der Aussenpolitik des anderen verwüstet worden ist, und der sucht diesen anderen jetzt heim. Ich meine nicht George Bush als Person und Osama Bin Laden als Person, sondern die beiden als "Firmenchefs" der "Unternehmen", die sie repräsentieren. Ich hoffe, damit ein Tabu gebrochen zu haben, denn ich bin es wirklich leid, mit Lügen und Propaganda abgespeist zu werden.."
Den Satz des amerikanischen Präsidenten "Entweder ihr seid mit uns oder mit den Terroristen" nannte Roy eine inakzeptable Alternative, die die Welt nicht zu treffen braucht.
Mit Blick auf die Code-Namen der amerikanischen Militäraktion sagte Roy: "Wir in der Dritten Welt haben erfahren müssen, dass 'unendliche Gerechtigkeit' für einige unendliche Ungerechtigkeit für andere und 'anhaltende Freiheit' für einige anhaltende Versklavung für andere bedeutet."
Den Abwurf von Lebensmittelpaketen mit Erdnussbutter, Erdbeermarmelade, Servietten und einer amerikanischen Flagge in Verbindung mit den Bombardements bezeichnete Roy als tiefe Demütigung, aus der nur weitere Verbitterung entstehen wird.
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