WDR Fernsehen, Montag, 24. Dezember 2001, 20.15 - 21.30 Uhr
André
Rieu: Mein Weihnachtstraum
Köln (ots)
Für André Rieu, den Star-Geiger aus Maastricht, ist Weihnachten seit jeher ein Fest des Friedens, des Zusammenseins mit lieben Menschen, der intensiven Gespräche und der schönen Gedanken. So hat er es in seiner Kindheit erlebt und so feiert er auch heute noch mit seiner Familie. "Weihnachten ist bei uns sehr feierlich und besinnlich, nur dem eigentlichen Sinn gewidmet: der Nächstenliebe."
Seinen Weihnachtstraum hat André Rieu in der NDR-Produktion verwirklicht, mit Liedern seiner Kindheit, Liedern, die er als höchster Sopran des Knabenchors für die weihnachtlichen Kirchenkonzerte probte, die er zu Hause mit den Eltern, der Oma und seinen fünf Geschwistern sang. "'Mein Weihnachtstraum' enthält die Musik, die zu meinem ganz persönlichen Weihnachten gehört", sagt er.
Für die Produktion seines Weihnachtstraumes nahm sich der Mann, der ansonsten mit Haut und Haaren dem Wiener Walzer verschrieben ist und damit seit geraumer Zeit internationale Erfolge erzielt, sehr viel Zeit. Bei der Auswahl der Titel stand ihm Ehefrau Marjorie tatkräftig zur Seite, die Arrangements schrieb er gemeinsam mit dem Pianisten seines Orchesters, Jo Huijts.
Am schönsten aber empfand er die Zeit der Proben und Dreharbeiten mit dem Orchester, als alle Musiker mitten im Herbst um einen Weihnachtsbaum mit Kerzen und Krippe in der festlich dekorierten Scheune des Herrenhauses Hasselburg in Schleswig-Holstein standen. Dabei steuerten auch die Musiker ihre Ideen mit bei. So wurde aus "Jingle Bells" ein mitreißender Dixieland-Jazz, bei dem das ganze Orchester förmlich mit sich selbst durchgeht. Beim Einspielen des Humperdinck-Liedes "Abends will ich schlafen gehn" dagegen spielten alle mit so viel Gefühl, dass so manchem Teammitglied die Augen feucht wurden. "Wenn so etwas passiert, weiß ich, dass eine Produktion gut ist. Erst dann bin ich zufrieden. In dieser Beziehung bin ich Perfektionist", gesteht der Musiker. "Ich bastele und feile so lang an einem Titel herum, bis er richtig passt, ganz rund ist".
Er hat es auch diesmal geschafft. "Mein Weihnachtstraum" ist ein perfektes Klangerlebnis. Hingebungsvoll klingt Rieus Geige, gefühlvoll die Begleitung des Orchesters, abwechslungsreich sind die Arrangements, nie bombastisch oder überladen, sondern immer behutsam und sensibel. André Rieu ist es mit Einfühlungsvermögen und Musikalität gelungen, die Seele eines jeden Liedes zum Klingen zu bringen. Ob es nun die altbekannten, volkstümlichen Weisen sind, wie "Vom Himmel hoch, da komm ich her", "Kling, Glöckchen, kling", "O Tannenbaum", "O du Fröhliche", "Ihr Kinderlein kommet" oder "Stille Nacht", ob internationale Traditionals wie "White Christmas", "Jingle Bells", "Sleigh Ride" und "The Holy City" oder klassische Melodien wie "Ave Maria" (Johann Sebastian Bach), "Guten Abend, gute Nacht" (Johannes Brahms) und "Der Winter" (Antonio Vivaldi) - Rieus Weihnachtslieder streicheln, wecken Emotionen und Erinnerungen. Sein ganz persönlicher "Weihnachtstraum" spricht Millionen Menschen aus dem Herzen. Denn mit seiner Geige sagt André Rieu mehr, als tausend Worte es vermögen.
Erstsendung 24.12.1999 (ARD/NDR)
Redaktion: Michael Au
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