Fischer zur Osterweiterung: Künstliche Teilung Europas überwinden - Zukünftige Gemeinschaftsaufgabe sei auch innere und äußere Sicherheit
Warschau (ots)
"Das Wesen der Osterweiterung ist, dass wir die künstliche Teilung Europas überwinden wollen", sagte Bundesaussenminister Joschka Fischer auf dem heutigen WDR Europa Forum, dass zur Zeit im Warschauer Präsidentenpalais stattfindet. Polen habe mit Ungarn und Tschechien dazubeigetragen, dass diese künstliche Teilung aufgehoben worden sei. Die Europäische Union müsse jetzt zeigen, was sie könne, sonst würden die Bürger am Nationalstaat festhalten, so Fischer weiter. Ungarn, Tschechien und Polen stellten eine enorme Chance dar. "Wenn ich mir Spanien, Irland, Griechenland und Portugal anschaue, dann sind dies vier große Erfolgsgeschichten auf Gegenseitigkeit. Und diesen Erfolg wollen wir Altmitglieder wiederholen," sagte Fischer in Warschau.
Eine grössere Rolle werde dabei auch die innere und äußere Sicherheit spielen. Dies sei eine zukünftige Gemeinschaftsaufgabe der Europäischen Union. Die Vorteile der Osterweiterung bringe mehr Stabilität, so Fischer. Deutschland liege in der Mitte eines vereinten Europas. Direkte Vorteile der Osterweiterung seien ein mehr an Wachstum sowie Arbeitsplätze, "die wir dringend brauchen". Im wirtschaftlichen und sozialen Bereich steckten sehr große Chancen. Ausserdem habe bereits eine kulturelle Öffnung stattgefunden. "Ich sehe hier mehr Chancen für uns als Risiken. Diese Erfolgsgeschichte muss jetzt angepackt werden," so Fischer weiter.
Im Rahmen des WDR Europa Forum wird heute Abend der Europäische Fernsehpreis CIVIS europe vom polnischen Staatspräsident Aleksander Kwasniewski und WDR Intendant Fritz Pleitgen vergeben. Ausgezeichnet werden zwei niederländische und jugoslawische Fernsehbeiträge die sich gegen Rassismus einsetzen und das Zusammenleben in kultureller Vielfalt beispielhaft darstellen.
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