WDR-Magazin WESTPOL: In NRW leben die meisten islamistischen Gefährder
Köln (ots)
Düsseldorf 27.11.2015 - Mehr als die Hälfte der als gefährlich geltenden Islamisten in Deutschland leben nach Informationen des WDR-Magazins WESTPOL in Nordrhein-Westfalen. Wie WESTPOL unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, werden an Rhein und Ruhr insgesamt 220 Personen als sogenannte Gefährder eingestuft. Als Gefährder bezeichnen die Ermittlungsbehörden Personen, die bereit sind, schwere gewalttätige Straftaten zu begehen. Nach Ansicht von Stephan G. Humer vom Netzwerk Terrorismusforschung ist NRW für Islamisten besonders attraktiv: "Erstens weil es ein sehr bevölkerungsreiches Land ist. Zweitens weil es einen Schmelztiegel darstellt für diese Szene", so Humer in WESTPOL. Die Überwachung der Gefährder wird unterdessen von Sicherheitsexperten als schwierig und nicht mehr zeitgemäß eingestuft, da die Attentäter von Paris nicht nur über normale Telefone, sondern auch über die Spielkonsole Playstation 4 kommuniziert haben. "Es ist ein Problem, dass die Gefährder sich immer wieder neue Methoden einfallen lassen", sagt Andreas Schmidt, Vorsitzender der G10-Kommission des Deutschen Bundestages, im Gespräch mit WESTPOL. Das Gremium entscheidet einmal monatlich, welche Gefährder von den Geheimdiensten in Deutschland überwacht und abgehört werden dürfen und damit nicht mehr unter den Schutz von Artikel 10 des Grundgesetzes fallen. "Die wissen auch, dass Abhörmaßnahmen drohen und sie versuchen alles, um das zu umgehen", so Schmidt weiter. Auch der Austausch der Geheimdienste über die Gefährder funktioniert Experten zufolge nur unzureichend: "Es muss eine gesamteuropäische Datenbank solcher Gefährder geben", sagt Geheimdienst-Experte Erich Schmidt-Eenboom. WESTPOL ist zu sehen am Sonntag, 29.11.2015 um 19.30 Uhr im WDR Fernsehen. Weitere Informationen unter: westpol.wdr.de
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