West ART live - Die Kultursendung im WDR Fernsehen - Montag, 17. Oktober 2016, 22.40 - 00.00 Uhr
Köln (ots)
West ART live - Die Kultursendung im WDR Fernsehen Moderation: Thomas Hermanns Heimatgefühle, schräge Familienverhältnisse und eine extrem schöne Stimme: Die US-Musikerin Beth Hart stellt ihr neues Album vor. Außerdem zu Gast sind der Regisseur Dani Levy, "Superwoman" Gayle Tufts, der Buchautor Jürgen Wiebicke und der Tapeart-Künstler Nicolas Lawin. Beth Hart: Blues-Sängerin mit viel Soul Sie war drogensüchtig, hat einen Hang zur Manie und eine fantastische Stimme: Die kalifornische Sängerin Beth Hart steht für Extreme. Sie arbeitete mit US-Gitarrengröße Joe Bonamassa und Eric Clapton, sang mit Tracy Chapman und für US-Präsident Barack Obama. Die dunkelsten Seiten ihres Lebens hat sie in "Leave the Ligth On" und auf dem preisgekrönten Album "Better Than Home" verarbeitet. Vor wenigen Tagen erschien ihr neues Soloalbum "Fire On The Floor". Mal bluesig und soulig, mal rockig erzählt sie mit ihrer rauchigen Stimme Geschichten von Liebe, Beziehungen, Heimat und Geborgenheit. Am 9. November ist sie in der Essener Lichtburg zu Gast. Ab Mai 2017 geht sie auf Deutschlandtournee. Doch zuvor stellt Beth Hart bei Westart live ihr neues Album vor. "Die Welt der Wunderlichs": Dani Levys schräger Familien-Kosmos Wieder mal Zoff mit der rebellierenden Tochter oder der nörgelnden Schwiegermutter? Familie kann ganz schön nervig sein. Für "Alles auf Zucker"-Regisseur Dani Levy ist sie der Urquell für seine Komödien. Sein neuer Film "Die Welt der Wunderlichs" handelt von der alleinerziehenden Mutter Mimi Wunderlich (Katharina Schüttler) und ihrer dysfunktionalen, aber liebenswerten Familie. Ihr Vater, gespielt von Peter Simonischeck, ist manisch-depressiv und spielsüchtig, der Ex-Mann (Martin Feifel) ein Egoist und abgehalfterter Musiker, dazu eine theatralische Mutter (Hannelore Elsner), eine durchgeknallte Schwester (Christiane Paul) und ein siebenjähriger Sohn (Ewi Rodriguez), der ihr das Leben nicht leicht macht. Das klingt nach ziemlich viel Chaos, nach verletzten Gefühlen, Eifersucht und nicht realisierten Träumen. Regisseur Dani Levy ist zu Gast bei Westart live und verrät, warum er dennoch ein totaler Familienmensch ist. "Superwoman" Gayle Tufts: Mal eben die Welt retten "Schimmliges Brot ist selten ein Vergnügen", war einer der ersten deutschen Sätze von Gayle Tufts. Es ist ein Titel der Pop-Band Foyer des Arts, bei der sie Mitte der 80er-Jahre Background-Sängerin war. Rund 30 Jahre später rockt die wohl bekannteste US-Amerikanerin in Deutschland mit ihrem deutsch-englischen Kauderwelsch "Denglisch" die Bühnen und Talkshows der Republik. Klug, witzig und mit politischem Sachverstand blickt sie mit schräger Comedy, Musik und Tanz auf ihre amerikanischen und deutschen Landsleute. Mit ihrem neuen Programm "Superwoman" ist sie auch in NRW unterwegs. Doch zuvor mobilisiert die quirlige Entertainerin im Westart live-Studio all ihre Superkräfte, um den Planeten zu retten, und gibt Einblicke in die fabelhafte Welt von Magic Unterwäsche und Grünkohlsmoothies. Von der Straße lernen: Jürgen Wiebickes Tour durch ein labiles Land Die einen fürchten sich vor Rechtsextremismus in Deutschland, die anderen vor wirtschaftlichen Krisen, Klimawandel, Zuwanderern oder steigenden Mieten. Wie es um den Zustand unserer Demokratie und um unser Land bestellt ist, wollte auch der Philosoph und WDR-Moderator Jürgen Wiebicke wissen. Im Krisensommer 2015 wanderte er durch Deutschland und sprach wildfremde Menschen an. Er traf Bauern, die Angst vor ihrer Zukunft haben, suchte nach Leergut mit Flaschensammlern und sprach mit Menschen, die sich um mehr kümmern als ihr privates Wohlbefinden. "Meine Reise hat mich gleichzeitig pessimistischer und optimistischer gemacht. Es gibt viele Ohnmachtsgefühle, aber vieles ist auch im guten Sinne in Bewegung", sagt er. Welche spannenden Antworten und Denkanstöße ihm die Menschen mitgegeben haben, erzählt der Autor des Buchs "Zu Fuß durch ein nervöses Land" bei Westart live. "Haymatloz": Die Türkei als Zufluchtsort deutscher Juden Susan Ferenz-Schwartz, Kurt Heilbronn, Engin Bagda, Enver Hirsch und Elisabeth Weber-Belling: fünf Namen - ein Schicksal. Als deutsche Juden verbrachten sie ihre Kindheit in der Türkei. Ihre Eltern flüchteten in den 30er-Jahren vor dem Nazi-Regime in Deutschland. Sie und andere prominente Deutsche wie der Politiker Ernst Reuter, der Architekt Bruno Taut oder der Musiker Paul Hindemith folgten dem Ruf des türkischen Staatsgründers und Präsidenten Mustafa Kemal Atatürk ins Exil. Die türkischstämmige Filmemacherin Eren Önsöz blickt in ihrem Film "Haymatloz - Exil in der Türkei" auf dieses fast vergessene Kapitel der Geschichte zurück. Sie porträtiert fünf Nachfahren von Exil-Professoren, beschreibt ihre Vertreibung und Flucht und zeigt ihre Zerrissenheit zwischen der alten und neuen Heimat. Der Film, der am 27. Oktober in die Kinos kommt, beleuchtet aber nicht nur das Schicksal der akademischen Elite Deutschlands im türkischen Exil, sondern wirft auch einen Blick auf die aktuelle Lage in der Türkei. Mit Klebeband und Teppichmesser: der Künstler Nicolas Lawin Der Kölner Künstler Nicolas Lawin hat ein Faible für Klebeband. Kleben, abziehen, wegschneiden, dransetzen - das Tape ersetzt bei seiner Kunst den Pinsel- oder Graffitistrich. Mithilfe eines Teppichmessers entstehen Bilder, Skulpturen und Rauminstallationen "Am Ende kann man fast alle Bilder, die man malt, auch mit Tapeart machen", sagt Nicolas Lawin. Der Kölner ist Teil des Berliner Künstler-Kollektivs "Tape That". Bei Westart live gibt er eine Kostprobe seiner Kunst, die ihre Wurzeln in der Urban- und Streetart hat. "Dancing with Myself": Mehr als nur ein Selbstporträt Die Ausstellung "Dancing with Myself" im Museum Folkwang in Essen zeigt Arbeiten, in denen sich Künstler selbst zum Gegenstand ihrer Werke gemacht haben. Dabei gehen die Arbeiten weit über das traditionelle Selbstporträt hinaus. Hautnah erleben können dies Besucher bereits beim Eintritt durch einen großen Vorhang aus roten und weißen Plastikkugeln. Der kubanische Künstler Félix Gonzáles-Torres hat den Vorhang "Untitled Blood" genannt und damit seine HIV-Infektion thematisiert, an der er 1996 starb. Gezeigt werden mehr als 100 Arbeiten von 33 renommierten Gegenwartskünstlern wie Bruce Nauman, Cindy Sherman oder Gilbert & George. Der größte Teil der Arbeiten stammt aus der Sammlung des milliardenschweren französischen Unternehmers François Pinault. Sie ist erstmals in diesem Umfang in Deutschland zu sehen. Anja Backhaus hat die Ausstellung für Westart live besucht. Wahrheit oder Lüge: Mit dem Fake-Buch in der Straßenbahn "Feuchtgebiete", "Darm mit Charme" oder "Kopf hoch, sprach der Henker": Manche Buchtitel klingen ziemlich skurril - und es gibt immer mehr davon. Das dürfte auch das wichtigste Branchenereignis des Jahres - die Frankfurter Buchmesse - zeigen. Kann man damit noch Aufmerksamkeit erregen und provozieren? Westart live hat sich ein paar ganz spezielle Titel ausgedacht und tapfere Leser mit diesen Büchern in eine Straßenbahn gesetzt. Außerdem: Der Keim ist da! Bei unserem Theaterkritiker Stefan Keim dreht sich in dieser Sendung alles um Shakespeare. Völker Lösch ergründet am Schauspiel Essen "Das Prinzip Jago" nach Shakespeare-Motiven, und am Schauspiel Köln eröffnete Stefan Bachmann mit dem Klassiker "Hamlet" furios die Spielzeit. Redaktion: Barbara Brückner/Christiane Niemann http://www1.wdr.de/fernsehen/west-art/ Besuchen Sie auch die Presselounge: www.presse.wdr.de
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