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Westart live - Die Kultursendung im WDR Fernsehen

Köln (ots)

WDR Fernsehen, Montag, 7. November 2016, 22.40 - 00.00 Uhr 
Wiederholung: Sonntag, 13. November 2016, 8.30 - 9.50 Uhr

Westart live - Die Kultursendung im WDR Fernsehen
Moderation: Siham El-Maimouni

"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne." Das wusste nicht nur 
Hermann Hesse, das wissen auch unsere Gäste: die Schauspielerin 
Mariele Millowitsch, der Musiker Clueso, der Kabarettist Sebastian 
Pufpaff, der Slam-Champion Jan Philipp Zymny und der Künstler Ralf 
Buchholz.

Auf eigenen Wegen: Mariele Millowitsch

Sie ist eine waschechte Kölnerin und hat die Schauspielerei im Blut. 
Schon als Kind stand Mariele Millowitsch auf der Bühne des 
Familientheaters. Nach dem Abitur aber entschloss sie sich, eigene 
Wege zu gehen. Sie studierte Tiermedizin in München, schrieb ihre 
Doktorarbeit und kehrte erst danach wieder auf die Bühne zurück. Seit
Mitte der 90er-Jahre ist sie auch im Fernsehen präsent. Neun Jahre 
spielte sie in der Serie "Girl Friends" an der Seite von Walter 
Sittler. Ein Traumpaar waren die beiden auch in der Sitcom "Nikola", 
für die Mariele Millowitsch den Bayerischen und den Deutschen 
Fernsehpreis erhielt. Nach zahlreichen Rollen in TV- und 
Kinoproduktionen spielt sie jetzt in der Tragikomödie "Mama geht 
nicht mehr" eine Ärztin, die selber schwer erkrankt und bei der 
Familie ihrer erwachsenen Tochter einzieht. Zu sehen ist der 
Fernsehfilm am 10. November um 20.15 Uhr im ZDF.  

Neuanfänge: der Sänger Clueso

Clueso ist ein alter Hase auf der Bühne. Mitte der 90er-Jahre 
startete er seine Musikerkarriere in Erfurt und wurde zu einem der 
erfolgreichsten deutschen Sänger und Songwriter: millionenfach 
verkaufte CDs, Zusammenarbeit mit Grönemeyer, Niedecken und 
Lindenberg, viermal mit der 1LIVE-Krone als bester Künstler des 
Jahres ausgezeichnet. Jetzt wagt er einen Neuanfang - so heißt auch 
sein aktuelles Album. Im vergangenen Jahr trennte er sich von seiner 
Band, seinem Management, seiner Plattenfirma und seiner WG. Es war 
der Wunsch, etwas Neues auszuprobieren, erläutert er seine 
Beweggründe, "eine Befreiung vom Druck des Berühmtseins." Am 11. 
Dezember startet er in der Zeche Bochum seine "Neuanfang"-Clubtour. 
Vorher stellt er das Album bei "Westart live" vor. 

Satire im Anzug: der Kabarettist Sebastian Pufpaff

Anzug, Krawatte, Gelfrisur: Sebastian Pufpaff ist der 
Gentleman-Kabarettist mit anarchischer Ader. "Ich habe die seriöse 
Schiene ausprobiert", sagt der studierte Politikwissenschaftler. 
"Doch mein Nachname war stärker und hat mich ziemlich schnell in die 
Welt des Humors entführt, wo ich endlich ernst genommen werde." 2003 
gründete er mit zwei Kollegen das "Bundeskabarett". Im Januar 2011 
trat er mit seinem ersten Soloprogramm auf. Regelmäßig zu Gast ist er
u.a. bei den WDR-"Mitternachtsspitzen". Für 3sat lädt er zu "Pufpaffs
Happy Hour" in die Berliner Kulturbrauerei. Und im Ersten öffnet 
seine Sitcom-WG "3. Stock links" am 10. November um 23.30 Uhr wieder 
ihre Tür. 

Poesie und Pointen: der Poetry-Slammer Jan Philipp Zymny

Er ist ein Champion des Poetry-Slams. Schon zweimal gewann Jan 
Philipp Zymny die deutsche Poetry-Slam-Meisterschaft. 2013 siegte er 
mit seinem furiosen Text "Physik ist schön. Niemand braucht Physik" 
beim Finale des NightWash Talent Awards, und in diesem Jahr erhielt 
er den Jurypreis "Frühreif & Verdorben" des Prix Pantheon. 
Mittlerweile hat der 23-Jährige drei Bücher veröffentlicht. Schon in 
seinem ersten Soloprogramm "Bärenkatapult" sprengte er 2014 die 
Grenzen zwischen Comedy, Poetry Slam und Musikimprovisation. Am 12. 
November startet er mit seinem zweiten Bühnenprogramm "Kinder der 
Weirdness" eine Erkundung der Seltsamkeiten des Lebens.

Kunst in 60 Minuten: Ralf Buchholz

Ralf Buchholz liebt es, verschiedene Materialien zu kombinieren und 
mit ihnen zu "spielen". Er malt Aquarell- und Acrylbilder, erweitert 
und verändert sie durch den Einsatz von Holz, Kunststoff oder Metall.
Mit Papiercollagen erzählt er Geschichten von Menschen. Außerdem 
fotografiert er, fertigt Skulpturen aus Speckstein, Eisen oder 
Treibholz und realisiert Installationen. Sein aktuelles Projekt 
"Where do you come from" setzt sich mit dem Schicksal der Flüchtlinge
auseinander. Dafür sammelt er linke Schuhe, die er pink einfärbt und 
zu einem Kunstwerk zusammenfügt. Zu sehen war die Installation in 
seiner Heimatstadt Erkrath, in Düsseldorf, Berlin, Köln, New York und
Boston. Jetzt installiert Ralf Buchholz sein Kunstwerk live im 
Westart-Studio.

Flucht im Rollstuhl: die Geschichte der Syrerin Nujeen

Es ist eine unglaubliche Geschichte: Nujeen Mustafa war 16 Jahre alt,
als sie sich im vergangenen Jahr aufmachte, um aus ihrer zerstörten 
Heimatstadt Aleppo zu fliehen. Im Rollstuhl, denn Nujeen ist von 
Geburt an gelähmt. Gemeinsam mit ihrer Schwester erreichte sie auf 
beschwerlichen Wegen die Küste, überquerte mit einem Schlauchboot das
Mittelmeer und gelangte über die Balkanroute nach Deutschland. Sie 
zahlte Geld an Schlepper, war in Camps interniert und in Slowenien 
sogar für kurze Zeit im Gefängnis. Jetzt lebt sie in der Nähe von 
Köln bei ihren Brüdern, hat Deutsch gelernt und gemeinsam mit der 
Journalistin Christina Lamb ein Buch über ihre Geschichte 
geschrieben. "Ich möchte beweisen, dass Deutschland recht hatte uns 
aufzunehmen", sagt sie. 

Im Rhythmus der Natur: Henry-Moore-Ausstellung in Münster 

Der englische Bildhauer Henry Moore (1898-1986) ist ein Klassiker der
Moderne. Sein Werk bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen 
Abstraktion und Gegenständlichkeit. Bekannt sind vor allem seine 
großen Bronze- und Steinfiguren, die den Formen und dem Rhythmus der 
Natur folgen. 30 Jahre nach seinem Tod widmet ihm das LWL-Museum für 
Kunst und Kultur in Münster eine große Schau. Sie umfasst neben 
Skulpturen und Plastiken auch grafische Arbeiten. Außerdem zeigt sie 
Werke anderer Künstler, von denen Moore beeinflusst wurde (wie Hans 
Arp oder Pablo Picasso) und die er selbst inspirierte (Joseph Beuys, 
Markus Lüpertz u. a.). Die Ausstellung, eine Kooperation mit dem 
Londoner Museum "Tate Britain", ist vom 11. November 2016 bis zum 19.
März 2017 zu sehen. 

Erste Liebe, erstes Leid: der Jugendfilm "Die Mitte der Welt"

Ein Kinderspiel ist das Erwachsenwerden nicht. Das weiß auch der 
17-jährige Phil. Umgeben von einer chaotischen Familie sucht er 
seinen Platz in der Welt. Dass er sich nach den Sommerferien 
ausgerechnet in den neuen Mitschüler verliebt, macht die Sache nicht 
einfacher. Da hilft auch seine enge Freundschaft zu Kat nicht, die 
durch Phils erste Liebe auf eine harte Probe gestellt wird. Jakob M. 
Erwa hat Andreas Steinhöfels Coming-of-Age-Roman mit dem Kölner 
Schauspieler Louis Hofmann in der Hauptrolle verfilmt. Mal komisch, 
mal traurig erzählt "Die Mitte der Welt" vom Auf und Ab in der 
Pubertät. Gedreht wurde die WDR-Koproduktion u.a. in Köln, Pulheim, 
Mülheim an der Ruhr und Essen. Am 10. November kommt der Film in die 
Kinos. 

Außerdem: Der Keim ist da!

Diesmal hat sich unser Theaterkritiker Stefan Keim im Ruhrgebiet 
umgesehen und keinen Verriss, sondern gleich zwei Empfehlungen 
mitgebracht: Molières "Tartuffe" am Schauspielhaus Bochum mit 
deutlichen Bezügen zu Donald Trump und "Die Schwarze Flotte" am 
Schauspiel Dortmund, ein investigatives Stück über den 
Menschenschmuggel auf dem Mittelmeer.

Redaktion: Lena Brochhagen/Antje Grebing

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