WDR Fernsehen, Sonntag, 15. September 2002, 9.30 - 11.00 Uhr
Papst
Johannes Paul II.: Frieden durch Musik
Köln (ots)
Konzert zum 11. September Leitung Gilbert Levine Christiane Oelze, Sopran Olaf Bär, Bariton Sinfonia Varsovia Münchener Bach Chor
Programm: Henryk Gorecki: Totus Tuus op. 60 für Chor a cappella Samuel Barber: Agnus Dei op. 11 für gemischten Chor Johannes Brahms: Ein Deutsches Requiem op. 45
Papst Johannes Paul II. hat Maestro Gilbert Levine beauftragt, eine Serie der bedeutendsten Werke der Musikgeschichte aufzuführen mit seiner Botschaft zur Verständigung zwischen den großen monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam. Zum 11. September soll Gilbert Levine u.a. das "Deutsche Requiem" von Johannes Brahms zum Gedenken an die tragischen Ereignisse dirigieren.
Der Papst ist selbst an dem Konzert durch die Wahl der Kirche Sankt Peter und Paul in Krakau sowie die Auswahl der Werke beteiligt. Das Thema der Brüderlichkeit durch den Glauben war eine der großen Kennzeichen in dem bisher 24jährigen Pontifikat von Johannes Paul II. und ist seine Antwort auf den Hass und die Intoleranz jener schrecklichen Gewalttat.
Henryk Goreckis Werk "Totus Tuus" wurde 1987 für den dritten historischen Besuch des Papstes in seinem Heimatland geschrieben und ist ihm gewidmet. Gorecki zählt zu den beliebtesten zeitgenössischen Komponisten des Papstes. Samuel Barbers "Agnus Dei", eine Version des berühmten "Adagios für Streicher" gesetzt für gemischten Chor, wurde als ein elegisches Gebet für die Opfer des 11. September in unzähligen Konzerten in den USA aufgeführt. Es nimmt - als "Agnus Die" - Bezug auf die katholische Tradition insbesondere in der Krakauer Kirche Sankt Peter und Paul, in der der Papst seine Priesterweihe empfing. Johannes Brahms "Deutsches Requiem" wurde im Geiste ökumenischer Toleranz komponiert, die angesichts der Terroranschläge des 11. September von großer Bedeutung ist. Brahms wollte das Werk in der Tat ursprünglich als ein "Menschliches Requiem" bezeichnen. Das Werk spricht von Leiden und Tod und deren Überwindung. So gibt es die einzige Antwort auf die Ereignisse des 11. September, ein Bekenntnis zu unserer gemeinsamen Humanität, sowohl in der Erinnerung an die, die starben, als auch als Hoffnung für eine bessere Zukunft.
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