Finale Folge der WDR-Doku-Reihe zu den Siebzigern: "Alles neu - 1979"
Neuer Zehnteiler zu den 80ern geplant
Köln (ots)
1979 war ein Jahr voller Veränderungen. Weg von der Discomusik entwickelte sich die Neue Deutsche Welle (NDW) - in Hagen gründete sich die Band Extrabreit. Gründungsfieber auch in Hersel bei Bonn, wo die NRW-Grünen an den Start gingen. Ein mutiges Ehepaar aus Troisdorf rettete mit seinem Schiff Cap Anamur vietnamesische Flüchtlinge. Ein Theaterintendant sorgte in Bochum für ein volles Haus und rebellierende Schauspieler und ein lauter CDU/CSU-Kanzlerkandidat aus Bayern für Aufruhr in Essen. Das und mehr zeigt die Dokumentation "Alles neu - 1979" am Freitag, 6. Oktober 2017, von 20.15 bis 21 Uhr im WDR Fernsehen. Sprecher ist der Schauspieler Christian Wunderlich, der 1979 in Köln auf die Welt kam. "Alles neu - 1979" ist der letzte Teil der WDR-Doku-Reihe über die 70er Jahre in NRW, die großes Zuschauerinteresse hervorrief (durchschnittlicher Marktanteil in NRW nach neun Folgen: 7 Prozent). Und es geht weiter: Der WDR plant für 2018 eine neue zehnteilige Doku-Reihe zu den 80er Jahren. Bewegende Geschichten Filmemacher Lukas Hoffmann erzählt bewegende Geschichten von Menschen in NRW, für die 1979 zu einem Meilenstein ihres Lebens wurde. Aus Hagen kam zum Beispiel die junge deutsche Musik um Nena und Extrabreit. Auch wenn der NDW-Erfolg vor allem in den Achtzigern liegt: Die Band Extrabreit startete bereits Ende der 70er ihre Karriere. Kai Havaii, der damalige Sänger, erinnert sich in der WDR-Dokumentation an die ersten Schritte. Rupert Neudeck und seine Frau Christel sahen im Fernsehen die Bilder von flüchtenden Vietnamesen im südchinesischen Meer und machten sich zu einer der größten Rettungsaktionen auf, die bis heute Vorbild für die Seerettung von Flüchtlingen ist. "Die Fussbroichs", die erste Dokusoap im deutschen Fernsehen hatte ihren Auftakt - Annemie Fussbroich erzählt im Film von den Dreharbeiten in ihrer Wohnung und davon, wie sie plötzlich berühmt wurde. In Bochum krempelte Theaterintendant Claus Peymann das Schauspielhaus um, brachte viele neue Schauspieler mit und warf die Hälfte des alten Ensembles raus. Die geschassten Schauspieler wehrten sich und schimpften auf den neuen Chef. Die Bundesgartenschau in Bonn wurde von über 7,5 Millionen Menschen besucht. Zurück blieben ein heute beliebtes Naherholungsgebiet und der Verdacht von Korruption und Geldverbrennung. Eine Fernsehserie in den dritten Programmen der ARD erschreckte Deutschland: "Holocaust" konfrontierte die Bundesbürger mit ihrer Vergangenheit. Die einen waren schockiert, die anderen zweifelten am Gezeigten. Im WDR liefen die Telefone heiß. "Holocaust" führte zu einer großen gesellschaftlichen Diskussion darüber, wer was gewusst hat im Dritten Reich - an Schulen und quer durch die Familien. Holocaust wurde zum Wort des Jahres 1979. Darüber hinaus wurde ein neuer Kanzlerkandidat präsentiert: Die CDU/CSU wollte mit Franz-Joseph Strauß antreten und der machte schon mal Wahlkampf in NRW. Bei einem Auftritt in Essen kam es zu Tumulten durch die Gegner von Strauß, der die Demonstranten als "kommunistische Terrorbanden", "Pöbelhaufen" und "rote Brüllhorden" beschimpfte. Der Film (Autor: Lukas Hoffmann / WDR-Redaktion: Barbara Schmitz) steht bereits am Vortag und dann ein Jahr lang in der WDR-Mediathek: www.wdr.de/mediathek Produziert wurde die Reihe zu den 70ern von Broadview TV. Weitere Informationen: www.dokuamfreitag.wdr.de Fotos finden Sie unter www.ard-foto.de
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